Ehrenring-Verleihung
an Organistin und Chorleiterin Gerlinde Hörmann

Mooskirchen
08. Jänner 2008

In seiner Laudatio über die geborene Mooskirchnerin Gerlinde Hörmann, früher Schabl, nannte Bgm. Engelbert Huber zunächst einige biographische Daten.
Nach dem Pflichtschulbesuch begann Gerlinde 1956 die Lehre als Einzelhandelskauffrau beim Gemischtwarenhändler Engelbert Huber, legte die Gehilfenprüfung ab und verdiente sich dann in einem Schmuck- und Juweliergeschäft in Graz.
Am 25. Jänner 1962 führte Gatte Johann seine Gerlinde vor den Traualtar. Dem Ehepaar wurden die Töchter Sabine und Karin bis 1963 geschenkt.
Im Jahr 1968 wurde mit der Errichtung des Eigenheimes auf elterlichem Grundstück Rainwiesen begonnen und aufgrund der Schaffenskraft von Gatten Johann, einem gelernten Maurer, raschest fertiggestellt.
Nach bzw. zu Zeiten der Kindererziehung war Gerlinde einige Jahre hindurch im Handel in Mooskirchen und anderen Orten tätig.
Nie aber vergaß die musikalisch erblich vorbelastete Mooskirchnerin auf die kulturelle Arbeit, auf Musikerziehung und –unterricht. Vater Karl war Jahrzehnte der Inbegriff für Blas- und Streichmusik, auch für Chorgesang in Mooskirchen. Zuerst allein, später mit bester Begleitung und Unterstützung durch seine Söhne Karl und Fritz.
Ab dem 6. Lebensjahr wurde Gerlinde Klavierunterricht ermöglicht. Unter anderem bei Prof. Karl Haidmayer und Mercedes Reinisch am damaligen Konservatorium in Graz.
Zum gegebenen Zeitpunkt dann Kirchenmusikstudium an der Kunstuniversität Graz, weiters Orgel, Gesang, Chorleitung und Tonsatz.
So bestens ausgebildet stand einer Aufnahme als Klavierlehrerin und Korrepetitorin an die Musikschule der Stadt Köflach im Jahr 1981 nichts im Wege. Bis zum Jahresschluß 2005 hat Gerlinde Hörmann dort wertvollste Dienste geleistet, vielen jungen und junggebliebenen Musikinteressierten Unterstützung im Einzel-, im Ensemblespiel geboten und mit beigetragen, dass Wettbewerbe bis auf internationale Ebene von ausgezeichneten MusikschülerInnen möglich wurden.
Daneben leitete Gerlinde Hörmann mehrere Chöre und Ensembles im Bezirk Voitsberg, steht sie seit nunmehr etwas mehr als 20 Jahre dem Chor „pro musica“ Mooskirchen vor und hat ihn zu einem auch international anerkannten Klangkörper geformt. Unzählige Eigenkonzerte, Mitwirkungen und Mitgestaltungen mit prominenten Dirigenten wurde auf diesem Wege mit und durch Gerlinde Hörmann möglich.
Als Organistin ist Gerlinde Hörmann in der Pfarre Mooskirchen unentbehrlich geworden.
Gleiches könnte persönlich aus Sicht ihrer Kinder und der fünf Enkelkinder formuliert werden, denen sie immer und überall – privat, als Chauffeur in so vielen Fällen oder dann, wenn es gilt, musikalisch tätig zu werden – wertvolle Stütze und Hilfe ist.
Vielen eher unbekannt ist Gerlinde als Komponistin. Ihrem Schwerpunkt für geistliche und weltliche a-capelle-Chorliteratur für gemischte Chöre, für Kinder- und Jugendensembles frönt sich nach Zeit und Gelegenheit. Sagen wir ruhig auch Notwendigkeit, wenn es gilt, Vertonungen von Texten (Wilhelm Busch u.a.), kleineren Musikstücken für verschiedene Instrumente oder anderes kurzfristigst umzusetzen.
Gerlinde Hörmann, die seit dem überraschenden Tod von Gatten Johann am 7. April 1993 verwitwet ist, war und ist auch für ihre Großzügigkeit bekannt. Sie gab und gibt Vertonungen sehr oft freundschaftlich weiter; unter anderem auch für high-school-choirs in Amerika.
Die unheimlich Kulturengagierte, so Bgm. Huber, meinte über sich, dass „der Kopf und die Schubladen noch voll mit Entwürfen sind, die hoffentlich bald einmal geordnet sein werden!“.
Mooskirchens Kulturleben profitiert unheimlich und zu gutem Teil von umfassenden Aktivitäten durch Gerlinde Hörmann. Es ist nicht übertrieben, wenn eben sie dazu beiträgt, wenn Mooskirchen als Kulturmetropole des Kainachtales bezeichnet wird.
Neuerdings mit der Konzertreihe „KIMM – Kultur im Markt Mooskirchen“, die mit dem Kirchenkonzert „Stimmiges zum Jahreswechsel 2008“ bei Beiträgen von Harald Fripertinger, Flöte – Gerlinde Hörmann, Orgel, Klavier und Cemballo – Karin Stadtegger, Sopran einen fulminanten Start erfuhr.
In Anerkennung dieser hier nur auszugsweise geschilderten Leistungen, so der Bürgermeister, hat der Gemeinderat der Marktgemeinde Mooskirchen in seiner Sitzung vom 29. Oktober 2007 den einstimmigen Beschluß gefasst, an
Gerlinde Hörmann den EHRENRING der Marktgemeinde Mooskirchen
zu verleihen.
Der Urkundentext wurde wie folgt den Anwesenden zur Kenntnis gebracht:
„Die Marktgemeinde Mooskirchen verleiht Frau Chorleiterin Gerlinde Hörmann mit einstimmigem Gemeinderatsbeschluß vom 29. Oktober 2007 in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um bzw. mit dem Chor „pro musica“ sowie durch 20 Jahre als Leiterin unserer wertvollen Kultureinrichtung den Ehrenring. Für die umfangreichen, allen Interessierten in Marktgemeinde und Pfarre Mooskirchen dienenden Bemühungen um das kulturelle Angebot und Schaffen in unserer Gemeinschaft sprechen wir Dank und Anerkennung aus. Für die Zukunft alles Gute, viel Freude, weiterhin schöpferische Kraft und persönliches Wohlergehen. Mooskirchen, 8. Jänner 2008. Für den Gemeinderat: Der Bürgermeister“.

Die Verleihung nahm der Bürgermeister gemeinsam mit Vizebürgermeister Alois Schalk und Gemeindekassier Johann Schöberl vor.
Gerlinde Hörmann, sichtlich überrascht und vollkommen ahnungslos über diese Ehrung, dankte in liebevoll formulierten Worten. Das eine und andere Schmankerl aus ihrem Leben, so manche Besonderheit waren dabei zu erfahren, obwohl sie im Anschluß meinte, so vieles dennoch nicht gesagt oder bemerkt zu haben.
Mooskirchen ist stolz auf Gerlinde Hörmann und ihr grenzenlose Schaffen. Besten Dank für dieses langjährige, vorbildliche Wirken und herzlichste Gratulation zur besonderen Auszeichnung!
Dem Festakt wohnten in dankenswerter Weise der Bruder der Ausgezeichneten, Professor Karl Schabl mit Gattin, Kinder, Schwieger- und Enkelkinder, sowie Dr. Harald Fripertinger bei

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