In seiner Laudatio über die geborene Mooskirchnerin Gerlinde Hörmann,
früher Schabl, nannte Bgm. Engelbert Huber zunächst einige biographische
Daten.
Nach dem Pflichtschulbesuch begann Gerlinde 1956 die Lehre als Einzelhandelskauffrau
beim Gemischtwarenhändler Engelbert Huber, legte die Gehilfenprüfung
ab und verdiente sich dann in einem Schmuck- und Juweliergeschäft in Graz.
Am 25. Jänner 1962 führte Gatte Johann seine Gerlinde vor den Traualtar.
Dem Ehepaar wurden die Töchter Sabine und Karin bis 1963 geschenkt.
Im Jahr 1968 wurde mit der Errichtung des Eigenheimes auf elterlichem Grundstück
Rainwiesen begonnen und aufgrund der Schaffenskraft von Gatten Johann, einem
gelernten Maurer, raschest fertiggestellt.
Nach bzw. zu Zeiten der Kindererziehung war Gerlinde einige Jahre hindurch im
Handel in Mooskirchen und anderen Orten tätig.
Nie aber vergaß die musikalisch erblich vorbelastete Mooskirchnerin auf
die kulturelle Arbeit, auf Musikerziehung und –unterricht. Vater Karl
war Jahrzehnte der Inbegriff für Blas- und Streichmusik, auch für
Chorgesang in Mooskirchen. Zuerst allein, später mit bester Begleitung
und Unterstützung durch seine Söhne Karl und Fritz.
Ab dem 6. Lebensjahr wurde Gerlinde Klavierunterricht ermöglicht. Unter
anderem bei Prof. Karl Haidmayer und Mercedes Reinisch am damaligen Konservatorium
in Graz.
Zum gegebenen Zeitpunkt dann Kirchenmusikstudium an der Kunstuniversität
Graz, weiters Orgel, Gesang, Chorleitung und Tonsatz.
So bestens ausgebildet stand einer Aufnahme als Klavierlehrerin und Korrepetitorin
an die Musikschule der Stadt Köflach im Jahr 1981 nichts im Wege. Bis zum
Jahresschluß 2005 hat Gerlinde Hörmann dort wertvollste Dienste geleistet,
vielen jungen und junggebliebenen Musikinteressierten Unterstützung im
Einzel-, im Ensemblespiel geboten und mit beigetragen, dass Wettbewerbe bis
auf internationale Ebene von ausgezeichneten MusikschülerInnen möglich
wurden.
Daneben leitete Gerlinde Hörmann mehrere Chöre und Ensembles im Bezirk
Voitsberg, steht sie seit nunmehr etwas mehr als 20 Jahre dem Chor „pro
musica“ Mooskirchen vor und hat ihn zu einem auch international anerkannten
Klangkörper geformt. Unzählige Eigenkonzerte, Mitwirkungen und Mitgestaltungen
mit prominenten Dirigenten wurde auf diesem Wege mit und durch Gerlinde Hörmann
möglich.
Als Organistin ist Gerlinde Hörmann in der Pfarre Mooskirchen unentbehrlich
geworden.
Gleiches könnte persönlich aus Sicht ihrer Kinder und der fünf
Enkelkinder formuliert werden, denen sie immer und überall – privat,
als Chauffeur in so vielen Fällen oder dann, wenn es gilt, musikalisch
tätig zu werden – wertvolle Stütze und Hilfe ist.
Vielen eher unbekannt ist Gerlinde als Komponistin. Ihrem Schwerpunkt für
geistliche und weltliche a-capelle-Chorliteratur für gemischte Chöre,
für Kinder- und Jugendensembles frönt sich nach Zeit und Gelegenheit.
Sagen wir ruhig auch Notwendigkeit, wenn es gilt, Vertonungen von Texten (Wilhelm
Busch u.a.), kleineren Musikstücken für verschiedene Instrumente oder
anderes kurzfristigst umzusetzen.
Gerlinde Hörmann, die seit dem überraschenden Tod von Gatten Johann
am 7. April 1993 verwitwet ist, war und ist auch für ihre Großzügigkeit
bekannt. Sie gab und gibt Vertonungen sehr oft freundschaftlich weiter; unter
anderem auch für high-school-choirs in Amerika.
Die unheimlich Kulturengagierte, so Bgm. Huber, meinte über sich, dass
„der Kopf und die Schubladen noch voll mit Entwürfen sind, die hoffentlich
bald einmal geordnet sein werden!“.
Mooskirchens Kulturleben profitiert unheimlich und zu gutem Teil von umfassenden
Aktivitäten durch Gerlinde Hörmann. Es ist nicht übertrieben,
wenn eben sie dazu beiträgt, wenn Mooskirchen als Kulturmetropole des Kainachtales
bezeichnet wird.
Neuerdings mit der Konzertreihe „KIMM – Kultur im Markt Mooskirchen“,
die mit dem Kirchenkonzert „Stimmiges zum Jahreswechsel 2008“ bei
Beiträgen von Harald Fripertinger, Flöte – Gerlinde Hörmann,
Orgel, Klavier und Cemballo – Karin Stadtegger, Sopran einen fulminanten
Start erfuhr.
In Anerkennung dieser hier nur auszugsweise geschilderten Leistungen, so der
Bürgermeister, hat der Gemeinderat der Marktgemeinde Mooskirchen in seiner
Sitzung vom 29. Oktober 2007 den einstimmigen Beschluß gefasst, an
Gerlinde Hörmann den EHRENRING der
Marktgemeinde Mooskirchen
zu verleihen.
Der Urkundentext wurde wie folgt den Anwesenden zur Kenntnis gebracht:
„Die Marktgemeinde Mooskirchen verleiht Frau Chorleiterin Gerlinde
Hörmann mit einstimmigem Gemeinderatsbeschluß vom 29. Oktober
2007 in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um bzw. mit dem Chor „pro
musica“ sowie durch 20 Jahre als Leiterin unserer wertvollen Kultureinrichtung
den Ehrenring. Für die umfangreichen, allen Interessierten in Marktgemeinde
und Pfarre Mooskirchen dienenden Bemühungen um das kulturelle Angebot und
Schaffen in unserer Gemeinschaft sprechen wir Dank und Anerkennung aus. Für
die Zukunft alles Gute, viel Freude, weiterhin schöpferische Kraft und
persönliches Wohlergehen. Mooskirchen, 8. Jänner 2008. Für den
Gemeinderat: Der Bürgermeister“.
Die Verleihung nahm der Bürgermeister gemeinsam mit Vizebürgermeister
Alois Schalk und Gemeindekassier Johann Schöberl vor.
Gerlinde Hörmann, sichtlich überrascht und vollkommen ahnungslos über
diese Ehrung, dankte in liebevoll formulierten Worten. Das eine und andere Schmankerl
aus ihrem Leben, so manche Besonderheit waren dabei zu erfahren, obwohl sie
im Anschluß meinte, so vieles dennoch nicht gesagt oder bemerkt zu haben.
Mooskirchen ist stolz auf Gerlinde Hörmann und ihr grenzenlose Schaffen.
Besten Dank für dieses langjährige, vorbildliche Wirken und herzlichste
Gratulation zur besonderen Auszeichnung!
Dem Festakt wohnten in dankenswerter Weise der Bruder der Ausgezeichneten, Professor
Karl Schabl mit Gattin, Kinder, Schwieger- und Enkelkinder, sowie Dr. Harald
Fripertinger bei