Wie in jedem Jahr ist das Geschehen in der Karwoche von kirchlichen Ereignissen
überstrahlt, die mehr oder weniger GemeindebewohnerInnen bereit sind, durch
ihre Anwesenheit und ihr Mittun zu gestalten.
Gründonnerstag
Am Abend des Gründonnerstag sind die PfarrbewohnerInnen herzlich zur Messe
vom letzten Abendmahl willkommen. Dem musikalisch festlichen Beginn folgt diese
Begegnung in Stille und wird mit der Ölbergandacht für etwa eine Stunde
verlängert.
Karfreitag
Als strenger Fasttag ist der Karfreitag wohl allen ein Begriff. Die kirchlichen
Zeremonien beginnen in der Pfarre Mooskirchen um 15 Uhr – zur Sterbestunde
– mit der Feier vom Leiden und Sterben des Herrn. Ein besonderes Erlebnis
war es auch diesmal für alle, die dabeigewesen sind oder dabeisein konnten.
Karsamstag
Herrscht in einem Teil des Marktes rund um den Nahversorger und anderer Gewerbetreibender
hektische Betriebsamheit, versammeln sich andere – erfreulicherweise auch
viele der jüngsten PfarrbewohnerInnen – am Platz vor der Pfarrkirche
und warten auf die
Feuerweihe zum Weihfeuertragen.
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec hat diese Weihe in würdiger Form vorgenommen
und eingeladen, diese Feuer in so viele Haushalte als möglich zu bringen.
Mädchen und Buben, auch Jugendliche, haben diesem Wunsch in allen Ortsteilen
der Pfarre sehr gerne zur Freude der BewohnerInnen entsprochen.
Während in der Pfarrkirche, beim Heiligen Grab, für die einzelnen
Ortschaften Anbetung gehalten wurde, fand bei Dorfkapellen oder Kreuzen in 20-Minuten-Abständen
die
Segnung der Osterspeisen
statt. Den Abschluß bildete nach der Schlußandacht beim Hl. Grab
und dem Eucharistischen Segen die Osterspeisensegnung in der Pfarrkirche.
Die kleinsten, jüngsten GemeindebewohnerInnen und wohl auch junge Gäste,
die zu Besuch weilen, sind mit Eltern, Großeltern sowie Geschwistern um
die Mittagsstunde herzlich bei der jährlichen
Ostereisuche
im Freizeitzentrum Mooskirchen eingeladen. Die ÖVP-Ortsgruppe organisiert
diese Aktion seit Jahrzehnten. Diese Gelegenheit liessen, wie Sie sehen können,
viele nicht ungenützt und hatten ihre helle Freude mit den Überraschungen,
die vorbereitet waren.
Osternachtfeier
In der Osternacht, dem Abend vor dem Ostersonntag, versammeln sich viele zur
Osternachtfeier am Platz vor der Pfarrkirche. Nach der Segnung des Lichtes,
dem festlichen Einzug in das dunkle Gotteshaus ist eine ganz eigenartige Stimmung
zu spüren. In berührender Weise war es auch diesmal möglich,
dem Geschehen der vielen verschiedenen kirchlichen Zeremonien, die für
diesen Abend vorbereitet sind, bis hin zur „Auferstehung“ zu folgen.
Das Ensemble von „pro musica“ hat gemeinsam mit Gerlinde Hörmann
(auch Orgel) für den passenden musikalischen Rahmen gesorgt.
Osterfeuer
wurden am Abend des Karsamstag auch aufgrund strenger gesetzlicher Bestimmungen
nur vereinzelt entzündet. Einige Eindrücke werden mit Bildern vermittelt,
der Feuerschein war weithin sichtbar. So wie die Beleuchtung der Kreuze, die
es im Gemeindegebiet zu bestaunen gibt.
Untrennbar mit dem Karsamstag ist auch das schon seit 27 Jahren alljährlich
gepflogene Osterfleisch-Schießen im Hegering Mooskirchen am Hof von Familie
Tappler, vlg. Flecker in Rubmannsberg verbunden. Die Tradition wird von vielen
heimischen aber auch Jägern der umliegenden Hegegebiete – erfreulich
die große Zahl an jungen Schützen – weitergepflogen. Über
zahlreichen Besuch durften sich auch diesmal Hegemeister Johann Tappler und
die immer hilfsbereite, großzügige Familie seines Bruders Franz als
Gastgeber freuen.
Ostersonntag
Einer seit Jahrzehnten geübten Traditon folgend, werden die BewohnerInnen
am Morgen des Ostersonntag von Böllerschüssen geweckt. Für die
Dorfschaften rund um Fluttendorf und Stögersdorf ist das auch die Einladung,
zum Maschtasingen zusammen zu kommen.
Von den beiden Dorfkapellen bewegt sich die Menschenansammlung – die Jugend
folgt den beiden Kreuzträgern (Wolfgang Rothschedl für Fluttendorf
und Peter Niggas für Stögersdorf), dann kommen die Männer (singend)
und am Ende des prozessionsartigen Zuges die Damen betend.
Am Ortseingang zum Markt – für die Fluttendorf in der Sackstraße,
rund um das Anwesen Homola; für die Stögersdorf in der Alten Poststraße,
nahe dem Anwesen Woitsch) wird noch einmal Rast eingelegt und „Stärkung“
geboten.
Der Einzug zur Pfarrkirche erfolgt nach genauer, jährlich wechselnder Reihenfolge
mit den Dorfschaften Klein-Söding (sie halten seit jeher beim Anwesen Angerer
in der Hauptstraße Rast) und Groß-Söding (die Labestation ist
bei Familie Lackner am Raiffeisenplatz vorbereitet) in 15 Minuten Intervallen.
Dorf angekommen führt der Weg rund um die Pfarrkirche und anschließend
in das Gotteshaus. Alle TeilnehmerInnen versammeln sich um den Hochaltar, die
von den Dorfschaften mitgetragenen, schön geschmückten Kreuze werden
abgestellt und haben dort bis zum Fest „Christi Himmelfahrt“ ihren
Platz. Gemeinsam wohnt man dem nachfolgenden Festgottesdienst – diesmal
vom Chor „pro musica“ (Leitung Gerlinde Hörmann) wieder erstklassig
umrahmt – bei.
Bemerkenswert zum einen, dass als Bekleidung von alt und jung vorwiegend und
mit Überzeugung steirische Tracht gewählt wird. Andererseits ist es
üblich, am Marktplatz die Kommunikation und Begegnung untereinander bei
Getränken aus den Gasthöfen oder mit Honigmet des immer anwesenden
Lebzelters, Fa. Schmid aus Kainach, für einige Stunden zu pflegen. Um dann
den Rückweg ebenfalls zu Fuß anzutreten und beim Dorfwirt noch einmal
Station zu machen.
Tradition verbindet; bleibt zu hoffen, noch viele Jahre lang.