Karwoche 2008
Mooskirchen
19. - 23. März 2008


Wie in jedem Jahr ist das Geschehen in der Karwoche von kirchlichen Ereignissen überstrahlt, die mehr oder weniger GemeindebewohnerInnen bereit sind, durch ihre Anwesenheit und ihr Mittun zu gestalten.

Gründonnerstag
Am Abend des Gründonnerstag sind die PfarrbewohnerInnen herzlich zur Messe vom letzten Abendmahl willkommen. Dem musikalisch festlichen Beginn folgt diese Begegnung in Stille und wird mit der Ölbergandacht für etwa eine Stunde verlängert.

Karfreitag
Als strenger Fasttag ist der Karfreitag wohl allen ein Begriff. Die kirchlichen Zeremonien beginnen in der Pfarre Mooskirchen um 15 Uhr – zur Sterbestunde – mit der Feier vom Leiden und Sterben des Herrn. Ein besonderes Erlebnis war es auch diesmal für alle, die dabeigewesen sind oder dabeisein konnten.

Karsamstag
Herrscht in einem Teil des Marktes rund um den Nahversorger und anderer Gewerbetreibender hektische Betriebsamheit, versammeln sich andere – erfreulicherweise auch viele der jüngsten PfarrbewohnerInnen – am Platz vor der Pfarrkirche und warten auf die
Feuerweihe zum Weihfeuertragen.
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec hat diese Weihe in würdiger Form vorgenommen und eingeladen, diese Feuer in so viele Haushalte als möglich zu bringen. Mädchen und Buben, auch Jugendliche, haben diesem Wunsch in allen Ortsteilen der Pfarre sehr gerne zur Freude der BewohnerInnen entsprochen.

Während in der Pfarrkirche, beim Heiligen Grab, für die einzelnen Ortschaften Anbetung gehalten wurde, fand bei Dorfkapellen oder Kreuzen in 20-Minuten-Abständen die
Segnung der Osterspeisen
statt. Den Abschluß bildete nach der Schlußandacht beim Hl. Grab und dem Eucharistischen Segen die Osterspeisensegnung in der Pfarrkirche.

Die kleinsten, jüngsten GemeindebewohnerInnen und wohl auch junge Gäste, die zu Besuch weilen, sind mit Eltern, Großeltern sowie Geschwistern um die Mittagsstunde herzlich bei der jährlichen
Ostereisuche
im Freizeitzentrum Mooskirchen eingeladen. Die ÖVP-Ortsgruppe organisiert diese Aktion seit Jahrzehnten. Diese Gelegenheit liessen, wie Sie sehen können, viele nicht ungenützt und hatten ihre helle Freude mit den Überraschungen, die vorbereitet waren.

Osternachtfeier
In der Osternacht, dem Abend vor dem Ostersonntag, versammeln sich viele zur Osternachtfeier am Platz vor der Pfarrkirche. Nach der Segnung des Lichtes, dem festlichen Einzug in das dunkle Gotteshaus ist eine ganz eigenartige Stimmung zu spüren. In berührender Weise war es auch diesmal möglich, dem Geschehen der vielen verschiedenen kirchlichen Zeremonien, die für diesen Abend vorbereitet sind, bis hin zur „Auferstehung“ zu folgen. Das Ensemble von „pro musica“ hat gemeinsam mit Gerlinde Hörmann (auch Orgel) für den passenden musikalischen Rahmen gesorgt.

Osterfeuer
wurden am Abend des Karsamstag auch aufgrund strenger gesetzlicher Bestimmungen nur vereinzelt entzündet. Einige Eindrücke werden mit Bildern vermittelt, der Feuerschein war weithin sichtbar. So wie die Beleuchtung der Kreuze, die es im Gemeindegebiet zu bestaunen gibt.
Untrennbar mit dem Karsamstag ist auch das schon seit 27 Jahren alljährlich gepflogene Osterfleisch-Schießen im Hegering Mooskirchen am Hof von Familie Tappler, vlg. Flecker in Rubmannsberg verbunden. Die Tradition wird von vielen heimischen aber auch Jägern der umliegenden Hegegebiete – erfreulich die große Zahl an jungen Schützen – weitergepflogen. Über zahlreichen Besuch durften sich auch diesmal Hegemeister Johann Tappler und die immer hilfsbereite, großzügige Familie seines Bruders Franz als Gastgeber freuen.

Ostersonntag
Einer seit Jahrzehnten geübten Traditon folgend, werden die BewohnerInnen am Morgen des Ostersonntag von Böllerschüssen geweckt. Für die Dorfschaften rund um Fluttendorf und Stögersdorf ist das auch die Einladung, zum Maschtasingen zusammen zu kommen.
Von den beiden Dorfkapellen bewegt sich die Menschenansammlung – die Jugend folgt den beiden Kreuzträgern (Wolfgang Rothschedl für Fluttendorf und Peter Niggas für Stögersdorf), dann kommen die Männer (singend) und am Ende des prozessionsartigen Zuges die Damen betend.
Am Ortseingang zum Markt – für die Fluttendorf in der Sackstraße, rund um das Anwesen Homola; für die Stögersdorf in der Alten Poststraße, nahe dem Anwesen Woitsch) wird noch einmal Rast eingelegt und „Stärkung“ geboten.
Der Einzug zur Pfarrkirche erfolgt nach genauer, jährlich wechselnder Reihenfolge mit den Dorfschaften Klein-Söding (sie halten seit jeher beim Anwesen Angerer in der Hauptstraße Rast) und Groß-Söding (die Labestation ist bei Familie Lackner am Raiffeisenplatz vorbereitet) in 15 Minuten Intervallen.
Dorf angekommen führt der Weg rund um die Pfarrkirche und anschließend in das Gotteshaus. Alle TeilnehmerInnen versammeln sich um den Hochaltar, die von den Dorfschaften mitgetragenen, schön geschmückten Kreuze werden abgestellt und haben dort bis zum Fest „Christi Himmelfahrt“ ihren Platz. Gemeinsam wohnt man dem nachfolgenden Festgottesdienst – diesmal vom Chor „pro musica“ (Leitung Gerlinde Hörmann) wieder erstklassig umrahmt – bei.
Bemerkenswert zum einen, dass als Bekleidung von alt und jung vorwiegend und mit Überzeugung steirische Tracht gewählt wird. Andererseits ist es üblich, am Marktplatz die Kommunikation und Begegnung untereinander bei Getränken aus den Gasthöfen oder mit Honigmet des immer anwesenden Lebzelters, Fa. Schmid aus Kainach, für einige Stunden zu pflegen. Um dann den Rückweg ebenfalls zu Fuß anzutreten und beim Dorfwirt noch einmal Station zu machen.
Tradition verbindet; bleibt zu hoffen, noch viele Jahre lang.

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