02.02.2016, Brauchtum erhalten: Lichtmess-Krapfen backen - im Kindergarten

Es ist eine alte überlieferte Tradition, dass es die ersten

Krapfen in der Faschingszeit am 2. Februar, zu Maria Lichtmess,

gibt. Die Lichtmesskrapfen gelten vielerorts als Glücksbringer, die das Hausdach vor Sturmschäden bewahren sollen.
Dank Gabi Fischer (Mama von Lukas) konnten wir diese Tradition aufrechterhalten.
Gabi ist zu uns gekommen und hat mit den Kindern köstliche Lichtmesskrapfen gebacken.

Die Begeisterung der Kinder war groß. Fleißig halfen sie beim „Wuzzeln“ der Krapfen mit, warteten geduldig bis die Krapfen „aufgingen“ und gebacken wurden. Freudig befüllten die Kinder die Krapfen mit Marmelade.
Rechtzeitig zur Jause waren sie fertig. Sie sahen nicht nur perfekt aus, sie mundeten auch köstlich.

alte Überlieferungen ....
Früher war es üblich, dass Krapfen, die nach der Faschingszeit übriggeblieben sind, auf einen Weidenzweig aufgefädelt, während der Fastenzeit aufgehängt und erst zu Ostern in einer Suppe gegessen wurden. Bis Ostern ist nämlich nichts verzehrt worden, was in Schweinefett gebacken wurde.

Gabis Krapfen bleiben bestimmt nicht übrig – dazu schmecken sie viel zu gut. Mit Freude überbrachten die Kinder Provisor Mag. Wolfgang Pristavec und Bürgermeister Engelbert Huber – an beide Herren war die persönliche Übergabe nicht möglich, sie weilten bei einer Veranstaltung mit den Senioren der Gemeinde – eine Kostprobe der leckeren Lichtmesskrapfen. Wir wissen inzwischen aber, dass sich beide Persönlichkeiten nicht nur über die Überraschung sehr freuten, sondern der Köstlichkeit auch viel Lob zollten!

Ein herzliches Danke an Gabi für die wertvolle Arbeit mit den Kindern und für das Bereitstellen der Zutaten. Einen Dank auch an Karin Stangl. Sie wollte beim Backen der Krapfen mithelfen. Leider war sie aufgrund einer Erkrankung von Valentina verhindert.

Noch einige Gedanken zu Maria Lichtmess:
“Mariä Lichtmess” markiert die deutlich zunehmende Helligkeit.
Auf den 2. Februar fällt eines der Feste aus dem Marienzyklus: Mariä Lichtmess.
Für den Zeitpunkt und den Inhalt gibt es religiöse Begründungen.
Der Tag wird festgelegt durch die alte mosaische Regel, dass ein Kind (spätestens) 40 Tage nach der Geburt zum Tempel zu bringen sei. Im Christentum wurde das Fest etwa um 450 in Jerusalem und um 650 in Rom eingeführt. Da der Ausgangspunkt nicht immer der 25. Dezember, sondern auch der 6. Januar war, wurde in manchen Gegenden nicht am 2., sondern am 14. Februar gefeiert.
Unabhängig vom religiösen Inhalt waren mit “Mariä Lichtmess” für Bauern und Handwerker Regeln gegeben, die deutlich Kalendercharakter haben und im Zusammenhang mit den Lichtverhältnissen stehen. Für die Bauern begann die Feldarbeit, die Handwerker arbeiteten nicht mehr bei Kunstlicht, das nach dem Gedenktag an den Erzengel Michel am 29. September eingeschaltet worden war.
Anfang Februar wird offensichtlich, dass sich die Länge des lichten Tages deutlich vergrößert.

Die folgende Bauernregel geht darauf ein:
"Zu Stephanie a Muckngahn, zu Neujahr a Hahnentritt, zu Heilig Drei König a Hirschensprung und zu Maria Lichtmess a ganze Stund”.

Gemeint ist damit, dass sich die Länge des lichten Tages wie folgt vergrößert:
Zu Stephanie (am 26. Dezember) einen Mückenschritt (also ganz winzig);
zu Neujahr einen Hahnentritt (ein wenig);
am Tag der Heiligen Drei Könige (am 6. Januar) einen Hirschsprung (ein beachtliches Stück);
zu Mariä Lichtmess (am 2. Februar) eine ganze Stunde.

Mariä Lichtmess war bis 1912 offizieller Feiertag.
Zu Maria Lichtmess wurde auch das Wetter genau beobachtet. Ob die damit verbundenen Bauernregeln zutreffen, kann in den nächsten Wochen leicht überprüft werden.
Sie lauten zum Beispiel:
Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit, ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell“.
Oder:
Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein, Lichtmess trüb, ist dem Bauern lieb“.
Der Lichtmess-Sonnenschein, bringt großen Schnee herein“.
Lichtmess im Klee, Palmsonntag im Schnee“. „Weiße Lichtmess – grüne Ostern“.


für das Kindergartenteam: Maria Gößler