11.08.2019, Johann Schneebauer, vlg. Stürmi, Rauchegg - ein lebensfroher 85er

Eine große, immer bescheiden im Hintergrund wirkende, unheimlich agile und auch deshalb von der Gemeinschaft sehr geschätzte Persönlichkeit unserer Gemeinde vollendete ihr 85. Lebensjahr:

Johann Schneebauer, vulgo Stürmi, aus Rauchegg.

Dieser schöne, ehrende Anlass bot - noch dazu genau am Geburtstag - willkommene Gelegenheit bei einer Familienfeier, die besten Glück- und Segenswünsche zum Ausdruck zu bringen.

Johann Schneebauer - ein Leben mit und für die Gemeinschaft

Das Leben und Wirken des Jubilars würdigte im Rahmen der Zusammenkunft im Gasthaus Gutschi in Stögersdorf
Bgm. Engelbert Huber
in anerkennenden Worten.
Hans - wie man ihn gemein hin nennen darf - Schneebauer ist in Rauchegg geboren, aufgewachsen und hat sich diesen sonnigen Ort zeitlebens zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht.
In denkbar schlechten Zeiten, als weniger schon viel, ja sehr viel bedeutete, wurde der Knabe von treusorgenden Eltern erzogen.
Der tägliche Schulweg war echte Mühsal, sehr weit und nur zu Fuß zu bewältigen. Der Jubilar errechnete, dass er allein in der Schulzeit
26.000 Kilometer „per pedes“ zurücklegen
musste – bei jedem Wetter.
Alles überstand Hans Schneebauer, der Liebe zur Land- und Forstwirtschaft hatte. Eigentlich haben musste, weil anderes weder denk-, noch finanzierbar war. Und dennoch - vielleicht auch gerade deshalb - empfindet Hans Schneebauer „diese Zeiten" als sehr schön, einfach und doch bereichernd.

Der Jubilar Hans Schneebauer - heute noch höchst anerkannt und allerorten geschätzt - war schon in jungen Jahren weltoffen. Er nahm jede Herausforderung an und verschloss sich Neuerungen oder Modernisierungen niemals. War einer, für den die Bezeichnung "Mann der ersten Stunde" wirklich gerechtfertigt verwendet werden kann.
Im Jahr 1948, erzählte er beispielsweise, beendete er seine Schulzeit und musste, auch weil es dem Vater nicht mehr möglich war, Vorbereitungen für Strommaste treffen – Löcher in die Erde graben, mit einer Tiefe von gut 1,50 Meter. In diesem Jahr, 1948, wurde das Anwesen in Rauchegg erstmals mit elektrischer Energie versorgt.

Den - damals als Visionen bezeichneten - Ideen, Trinkwasser aus Quellen im Reinischkogelgebiet in die Marktgemeinde Mooskirchen zu bringen, stand er auch sofort mit großer Bereitschaft gegenüber.
Hunderte, ja wohl eher tausende Meter von Leitungen im freien Gelände konnten mit seiner Hände Arbeit hergestellt werden. Stets wusste man sich seiner Kenntnisse zu bedienen; Hans Schneebauer war - er ist es noch immer - einer, auf den man sich verlassen konnte; einer, der hielt und hält, was er versprach.

Ihm, neben anderen, verdanken wir das "feste Fundament" unter alle befahrbaren Wegen in der KG Stögersdorf. Robotleistungen waren in den 50er-Jahren vonnöten, um einigermaßen gut von Rauchegg nach Mooskirchen und zurück zu kommen. Für jene Grundeigentümer, die manuelle Dienste nicht verrichten konnten oder wollten, war Hans Schneebauer - wiederum mit anderen - zur Stelle, um alle Erfordernisse so erfüllen zu können, dass der Gesamterfolg nicht in Frage stand.
Neuen Entwicklungen stand Hans Schneebauer nie im Wege; auch nicht, als die Telefonie ins Land zog. Nach erstmals gemeindeöffentlichen Sprechstellen - im Falle Raucheggs beim Gasthaus "Gfangveitl" - waren interessierte und engagierte Mitbewohner bemüht, Telefongeräte auch in ihr Haus zu bekommen. Telefongemeinschaften waren bald gegründet. Hans Schneebauer war auch dabei mit dem legendären Fritz Eder einer der Fortschrittlichen, die nicht nur behutsam auf Neuerungen zugingen, sondern auch manuell überall behilflich waren. Eine optimale Versorgung untereinander war so bald hergestellt.

Unzähligen Privatpersonen - vor allem in unserer Gemeinde - hat Hans Schneebauer Dienste bei landwirtschaftlichen Arbeiten, beim Hausbau, bei Holzschlägerungen (in diesem Zusammenhang gedenken wir dankbar auch an Johann Turk, der von Hans begleitet wurde) und so vielen - eigentlich - Kleinigkeiten, die in Summe aber vieles "ausmachten".


Verantwortung zu übernehmen; öffentliche und noch dazu ehrenamtlich, das war Hans Schneebauer auch bereit.
Zuerst als Gemeinderat
(als Vertreter des Steirischen Bauernbundes) in der ehemaligen Gemeinde Stögersdorf (unter Bürgermeister August Tomaschitz), ab 1968 in der Marktgemeinde Mooskirchen (unter Bürgermeister Engelbert Huber sen. und Johann Trost).
Sein Wille, seine Bereitschaft, besonders aber seine Beliebtheit in der Bevölkerung waren ausschlaggebend, ihn auch mit der wichtigen und verantwortungsvollen Funktion eines Ortsvorstehers zu betrauen. Diese übte der Jubilar viele Jahre zur Zufriedenheit aller Beteiligten aus. Mit wertvoller und dankbarer Hilfe durch seine Gattin Stefanie.

Mit ihr – Stefanie Maria, geborene Starchl – schloss der Jubilar am 2. Juli 1957 in Ligist den Bund der Ehe.
Sieben Kinder - fünf Mädchen und zwei Knaben - waren ihnen in den Jahren ab 1958 geschenkt. Alle haben ihren Weg gemacht; erfolgreich sind sie heute in verantwortungsvollen Positionen tätig. Am 30. Dezember 1991 musste eine treusorgende Gattin ihren Hans nach schwerer, unheilbarer Krankheit viel zu früh verlassen.
Bei den Seinen fand und findet unser Jubilar nach diesem furchtbaren Schicksalsschlag menschlich berührend Halt und Hilfe zugleich. Mit seinen Kindern, den ihm ans Herz gewachsenen Schwiegerkindern, ingesamt 11 Enkel- und schon bald einer größeren Anzahl von Urenkelkindern freut sich Hans Schneebauer Tag für Tag.
Diese Freude, die Geborgenheit einer großen Familie, die „rund um ihn" ist, ihn gerne in ihrer Mitte weiß, wie Bgm. Engelbert Huber treffend formulierte, möge Hans Schneebauer noch viele, viele Jahre gegönnt sein.

Eine Persönlichkeit, die nie laut, eher im Hintergrund, dafür aber umso wertvoller gestaltet, mitgearbeitet und große Dienste getan hat, ist und bleibt Hans Schneebauer.
Weit mehr als 100 Jahre
- nimmt man alle öffentlich, freiwillig bekleideten Funktionen (die eines Sachverwalter eingeschlossen, als Bauernbundfunktionär, in Sparvereinen, etc.) zusammen - hat er sich in den Dienst der Allgemeinheit gestellt.

In den letzten Monaten haben sich gesundheitliche Probleme beim Jubilar vermehrt. Dank ausgezeichneter ärztlicher Hilfe und seinem unbändigen Willen hat er vieles im Zusammenhang mit einer Operation schon gut überstanden. Von Tag zu Tag wird es besser; wenn auch um vieles mühsamer als noch zuletzt.
Dabei, so meinte der Bürgermeister, es ist berührend zu erfahren, wie sehr viele unserer Mitbewohner um das Wohl von Hans Schneebauer besorgt sind.

Herzlichsten DANK für alles,
beste Glück- und Segenswünsche, lieber Hans Schneebauer!

Mögen dich angemessene Gesundheit und persönliches Wohlergehen noch lange begleiten - in unserer, in deiner Heimatgemeinde Mooskirchen.
 


hohe Anerkennung dem Bauernbund-Funktionär .....

Johann Schneebauer war, wie schon ausgeführt, und bleibt Bauer mit Leib' und Seele.
Das bringt er immer und jederzeit zum Ausdruck. Auch, wenn er unter schwierigsten Bedingungen und Voraussetzungen seine land- und forstwirtschaftlichen Flächen zu bewirtschaften hatte.
Er nahm es wie es kam und hatte damit Erfolg. In all den vielen Jahren seines Lebens.

Dem Steirischen Bauernbund gehört unser Jubilar seit Jahrzehnten als Mitglied an. Er übernahm auch in der ehemaligen Ortsgruppe Stögersdorf alle ihm übertragenen Funktionen, führte sie nach bestem Wissen und Gewissen, zur Freude aller Mitglieder optimal aus. Keine Tür bleib ihm verschlossen, überall war er willkommen.
Hin und wieder, so weiß er zu berichten, wurde es bei diesen Bauernbund-Aktivitäten auch zeitlich ein wenig später mit dem Heimgehen. Auch die Kameradschaft, ein gutes Wort und das Miteinander standen, ja stehen beim ihm noch immer "hoch im Kurs".

Aus diesem Grund stattete auch unsere Bauernbund-Ortsgruppe dem Jubilar einen Besuch zu seinem Ehrentag ab.
Obmann Franz Zöhrer
(am Bild 3. von rechts) die besten Glückwünsche und stellte sich mit dem Geschenk des Steirischen Bauernbundes ein.
Begleitet war er diesmal von Gemeindebauern-Obmann Johann Vötsch, vlg. Moarjagl (2.v.l.) - einem Nachbarn in Rauchegg (dem Hans gelten beste Glückwünsche zu seinem Ehrentag am "Großen Frauentag") -, von Franz Zach (2 v.r.), Schriftführer Anton Knopper (links) , dessen Tochter Barbara (Mooskirchner Gemeindebäurin) auch Schwiegertochter des Jubilars ist.
Im Laufe des Abends, der ausgesprochen humorvoll bei bester Wirtung im Hause vulgo Stürmi verlief, wurde etliche Episoden besprochen, auf die eine und andere Begebenheit bezug genommen.
Immer aber, das sei hier ausdrücklich betont, stand der Jubilar im Mittelpunkt des Gespräches.
Lieber Hans Schneebauer alles erdenklich Gute!