01.02.2009, Ehrenring für Zimmermeister i.R. Franz Lemsitzer
Der weithin bekannte Mooskirchner Zimmermeister i.R. Franz Lemsitzer hatte in den letzten Jännertagen allen Grund zur Freude. Er kann auf ein erfülltes Leben, eine sehr erfolgreiche Laufbahn als selbständiger Unternehmer und seine Geburt im Jänner 1939 zurückblicken.
Mit einer sehr netten, humorvollen Betrachtung von Leben und Wirken des Papas eröffnete Schwiegertochter Margot jene Feier, die für Familienangehörige, Freunde und Wegbegleiter organisiert war. Umfassend und interessant, worüber berichtet wurde und wie fürsorglich man das familiäre Geschenk gewählt hatte.
Bürgermeister Engelbert Huber kam in seiner Laudatio auf den Jubilar auf sehr viele Einzelheiten zu sprechen, die mit Franz Lemsitzer, seinem umfangreichen Wirken für und in Mooskirchen untrennbar verbunden sind.
Waschrechter Mooskirchner. Franz Lemsitzer ist waschechter Mooskirchner. Als Sohn des Landwirte-Ehepaares Rosa und Franz Lemsitzer im Haus Nr. 52 geboren, in Mooskirchen getauft und hier besuchte er vier Klassen Volksschule.
Nach dem Besuch der Hauptschule erlernte er im bekannten Unternehmen Klampfl, Krottendorf das Handwerk des Zimmerers. Der erfolgreiche Lehrabschluß war eher selbstverständlich, nach einiger Zeit als Geselle besuchte der junge Zimmerer die Polierschule in Graz und stellte sich bald danach der Meisterprüfung.
In der Fremde – Tirol, Deutschland – sammelte er Erfahrung und erwarb er weitere Ausbildung. Dann mehrjährige Herausforderung als Betriebsleiter in Niederösterreich.
Als Ziel aber hatte er, ab Oktober 1967 mit Gattin Christine vermählt, für sich aber immer die selbständige Erwerbstätigkeit als Zimmerer ins Auge gefaßt. Das vormals elterliche Anwesen wurde in sein Eigentum übertragen. Die intensiven Bemühungen, Unternehmer zu werden, hatten mit Anfang Feber 1970 Erfolg.
Zimmereibetrieb. Der Betrieb entstand genau an jener Stelle, an dem sich heute, am nördlichen Mooskirchner Ortseingang, das imposante Unternehmen zeigt. Viel Kraft war für den Betriebsaufbau zu verwenden. Franz Lemsitzer war für sein Interesse, junge Leute auszubilden, immer bekannt. Weit mehr als 50 Lehrlinge fanden in der Nähe ihres Wohnsitzes Arbeit, wurden zu guten, ja besten Facharbeitern ausgebildet. Neben dem Hauptbetrieb in Mooskirchen gelang es dem Jubilar, in bester Zusammenarbeit mit Oberpolier Anton Matlas, Jahrzehnte einen Filialbetrieb in Bernau bei Stallhofen zu führen.
Schwerpunkte des Betätigungsfeldes waren die Herstellung von Dachstühlen für landwirtschaftlich genutzte Hallen, als Nagelbinder vielfach auch für gewerbliche Gebäude. Nach und nach erweitert um Stiegenbau, Errichtung von Balkonen Carports. Einen Namen machte sich das Unternehmen dann mit auch schlüsselfertig zu liefernden Block- und sogenannten Riegelwand-Häusern.
Zweites Stand bildeten die Verlegung von unzähligen Parkett-, Kunststoff- und Teppichböden sowie Innenausbauten in allen Bereichen, Arten und Methoden.
Der Betrieb in Mooskirchen wurde größer und größer. Die Mitarbeiterzahl stieg ständig und mehr und mehr mußte Platz geschaffen werden, Fertigung und Nebenarbeiten auch in neuen Hallen tätigen zu können. Das erforderte viel Geschick im Umgang mit Nachbarn, in Verhandlungen mit der Gewerbe- und anderen Behörden. Vorbildhaft für damalige Verhältnisse auch die Errichtung des Heizwerkes mit Verfeuerung der im Betrieb angefallenen Holzteile und –produkte.'
Das Familienglück wurde mit den Kindern Manfred 1968 und Karin 1975 richtig vollkommen. Beiden wurde beste Ausbildung ermöglicht. Weitblickend war, den Betrieb an Sohn Manfred, der sich in den Jahren zuvor in mehreren Betrieben und Ausbildungsstätten Erfahrungen aneignen konnte, mit 1. August 1996 zu übergeben.
Damit war Franz Lemsitzer zwar in der Pension, nicht aber im Ruhestand. Er ist für den Betriebsnachfolger und dessen Gattin Margot immer und überall bereit, aus- und mitzuhelfen, wenn Not am Mann und Unterstützung gefragt war oder ist.
Immer dann, wenn die Arbeit oder Mitarbeit nicht im Vordergrund steht, ist Opa für seine insgesamt fünf Enkelkinder aktiv. Das tut ihm gut, gibt ihm unendlich Kraft.
Arbeit für die Öffentlichkeit. Bemerkenswert auch, dass Franz Lemsitzer immer Zeit fand, sich öffentlichen Funktionen zu widmen:
Mitglied des Gemeinderates 1975 bis 1990
Funktionär des Wirtschaftsbundes u. der ÖVP-Ortsparteileitung durch Jahrzehnte
Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr seit 1957
Ausschußmitglied Wassergenossenschaft Mooskirchen einige Jahre
Gönner und Förderer örtlicher Vereine und Organisationen seit 1970
Mustergültig für das Ortsbild. Wertvolle Leistungen für ein beispielgebendes Ortsbild – mit Betrieb und Eigenheim am Eingang in dem Markt – über das ehemalige Anwesen Lesky oder die völlige Umgestaltung der Objekte, vlg. Kattlbinder waren und dürfen als nicht selbstverständlich betrachtet werden. Sie zeigen von gutem Geschmack ebenso wie von bester, ausgeprägter Fachkenntnis und dem Bestreben, den ganz eigenen, wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft zu setzen.
Wesentlich für das Gemeinwohl. Wie arm wäre es um Freizeitaktivitäten in Mooskirchen bestellt, meinte Bgm. Engelbert Huber, wenn es das Entgegenkommen von Franz Lemsitzer und seiner Gattin Christine bei Errichtung des Freizeitzentrums zum Ende der 90er Jahre nicht gegeben hätte.
Nur dem persönlichen Einsatz des Jubilars und der Hartnäckigkeit von Gustav Braunendal sind heute alle Einrichtungen im Freizeitzentrum, mit Tennisplätzen, Sporteinrichtungen, mit den bekannten Gewerbebetrieben und der Parkanlage zu verdanken. Einzigartig, wie das zustande kam, wie es für die Zukunft Mooskirchens entschieden wurde. Der Erwerb von Grundstücken, die Schaffung von Wohnraum für viele, vor allem junge Familien, in Mooskirchen und den Nachbargemeinden vervollständigt dieses Bild von privater Initiative zum eigenen und Glück der anderen.
Schlußendlich ist noch die Liebe zur Pflege von Blumen, zur Verschönerung der eigenen und Betriebsbereiche zu aller Freude zu nennen. Nahezu jährliche Anerkennungen im Steirischen Blumenschmuck-Bewerb und das Prädikat vor zwei Jahren steiermarks „blumenschönster Gewerbebetrieb zu sein, sprechen für sich.
So gesehen ist es, wie der Bürgermeister meinte, nur allzu verständlich, zum Anlaß der Vollendung des 70. Lebensjahres Dank und Anerkennung für vielfältige Verdienste auszusprechen.
Sichtbar wird das mit der Verleihung des einstimmig zuerkannten
Ehrenringes der Marktgemeinde Mooskirchen
auf Dauer zum Ausdruck gebracht werden. Wertschätzung soll diese hohe Auszeichnung darstellen für vielfältige, den BewohnerInnen unserer und vieler Nachbargemeinden dienenden nachhaltigen Bemühungen.
In weiterer Folge übermittelten weitere Ehrengäste, Kommerzialrat Ing. Peter Kalcher für Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund, Bezirksgruppe Voitsberg, der Bezirksobmann des Steirischen Seniorenbundes Walter Gaich und Provisor Mag. Wolfgang Pristavec, sowie ÖKB-Obmann Walter Hojas Glückwünsche.
Den Schlußpunkt setzten Tochter Karin und Enkelin Lisa, die für ihren Papa bzw. Opa mit einer heilsamen Kräuter- und Naturkur – überaus humorvoll präsentiert – als dem besonderen Geschenk aufwarteten.
Sichtlich überrascht, nahezu sprachlos, stand der Jubilar allen Glückwünschen und dem gemeinsamen Geschenk der privaten Gäste wie örtlichen Organisationen (als optimale Ergänzung zum Präsent der Familie) und dem verliehenen Ehrenring gegenüber.
Eine bescheidene Feier mit Verwandten, Freunden und Persönlichkeiten, die ihm viel bedeuten, sei geplant gewesen. Das, was ihm hier bereitet wurde, übertrifft alle Erwartungen bei weitem. So wie er es gewohnt ist, sage er einfach „Vergelt’s Gott“ für alles, „was Ihr mir mit eurem Kommen und den Geschenken bereitet habt“.
Wir gratulieren unserem neuen Ehrenringträger sehr herzlich und wünschen für noch viele Jahre Gesundheit, Freude und Gottes Segen!