15.02.2009, "die übermütige Orgel" - von Gerlinde Hörmann phantastisch bedient ...

Als Tastendrückerein und Tagesbuchschreiberin entpuppte sich Gerlinde Hörmann, Mooskirchens Ehrenringträgerin, heute abends an der Orgel der Pfarrkirche Mooskirchen.

Dort, wo sie Wochenende für Wochenende ihren Platz einnimmt, um für den guten Ton zu sorgen, war Gerlinde diesmal festlich und faschings-gelaunt. Bekanntes und Improvisiertes „servierte“ sie den zahlreichen BesucherInnen der Veranstaltung diesmal „oben ohne“ – nein, wie Sie vielleicht denken; ganz ohne Noten am Pult!

Alles, was die Orgel nicht sagen kann oder will, was in ihr steckt und endlich herausmußte, plauderte Karin Stadtegger – als Komplizin bezeichnet – aus. Da war wirklich vieles zu erfahren. Von zu spät zum Gottesdienst kommenden PfarrbewohnerInnen, von einer Orgel, deren Motor warm laufen muß und die richtige Betriebstemperatur sehr, sehr selten erst zum Gloria erreichen kann. Weil die Organistin verschläft?? - man glaubt es kaum.

Es war auch zu erfahren, wie man sich oben – im Chorbereich – die Zeit vertreibt, wenn es nicht gerade die Pedale zu drücken gilt. Mit einem Blick in die  neueste Ausgabe der Tageszeitung. Oder der Kopf fällt, von Müdigkeit geplagt, auf die Tasten. Gottlob sind dann immer ersthelfende Hände zur Stelle, die es doch erträglich machen, wenn die Tasten zulange unkontrolliert gedrückt werden.

Orgel in prächtiger, festlicher Stimmung; so, als gelte es, dem Ruf „alles Walzer“ zu folgen. Wunderbare Melodien waren zu hören. Jene von J.S. Bach ebenso wie die von Mozart, über Strauß'sche Walzer, Offenbachs Errungenschaften bis zu Falco's Amadeus. Natürlich auch alle Phrasen von Kinderlieder und was sonst noch gut zur Unterhaltung tut - sogar der Schneewalzer fehlte nicht.
Im Erzherzog-Johann-Gedenkjahr sollte auch der ihm gewidmete Jodler im Programm sein und vieles andere mehr, und mehr ......

Das Tagebuch ermöglichte rund 45 Minuten lang tiefe, sehr tiefe Einblicke in die musikalische Seele der Orgel. Eine Fülle an Melodien, die sonst nie von diesem Instrument zu hören wären, wurden geboten.

Hellste Freude bei allen, die gekommen waren. Wunderbar, dass Gerlinde Hörmann ihre Faschingsstimmung auf diese Weise mitteilte und auch zum Genuß für andere machte. Wenn sie und Karin meinten, unser Leben „sei ein Fest“, dann fühlten sie richtig. Beide Damen verstanden es, Stimmung im besten Sinne des Wortes zu vermitteln. Möge diese anhalten in den letzten Tagen und für die Zeit danach.

Die Kulturreihe „Kunst im Markt Mooskirchen – KIMM“ hat einen wunderbaren Anfang erfahren. Einen stimmungsreichen und launischen.

An dieser Stelle ist - weil sonst nicht Platz und Gelegenheit war - nicht nur den beiden Akteuren, ganz besonders auch Provisor Mag. Wolfgang Pristavec zu danken. Für die Bereitstellung des Kirchenraumes, für die Bedienung der Orgel in dieser spaßigen Art und für sein besonderes „Humorverständnis“.

Mit dem Mooskirchner Pfarrherrn amüsierten sich neben anderen Prälat DDr. Herbert Thomann (Tobelbad), Harald Koren (Köflach), Pierre Hoppe mit Gattin Noelle (unser französischer Gast-Dirigent mit Wahlheimat Mooskirchen), Vbgm. Alois Schalk und Bgm. Engelbert Huber.
Danke Gerlinde (und Karin) für diesen ganz anderen, eindrucksvollen Sonntagabend mit Orgelbegleitung.

Das hier beigefügte Bild ist symbolhaft zu verstehen und zeigt "unsere Künstlerin" ganz links - hier mit Noten am Pult.