01.03.2009, 15 Jahre "Nachbarschaftshilfe der Pfarre Mooskirchen"

Es ist wirklich nicht zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Eineinhalb Jahrzehnte sind seit jenem Zeitpunkt vergangen, als sich engagierte Kräfte aus der Marktgemeinde Mooskirchen, der Gemeinde Söding und der Pfarre Mooskirchen Gedanken machten, wie älteren Menschen geholfen werden könne.

Dann geholfen, wenn es beschwerlich wird, tagtäglich für den Mittagstisch zu sorgen. Oder wenn die Notwendigkeit gegeben ist, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schon damals war viel Freiwilligkeit in den Köpfen der Verantwortlichen. Eine mehrteilige Informationsveranstaltung zum „Altwerden und Altsein in unserer Gesellschaft“ rüttelte auch jene auf, die bis dahin eher zögerten oder ein Problem vor sich herschoben.

Einem der Allgemeinheit übergebenen Krankenbett im April 1993 folgten bald andere Pflegehilfen, die sich als sehr wertvoll herausstellen sollten. Zaghaft aber doch wurden Besuchsdienste vorgenommen, die eine oder andere Hilfe in Haushalt oder Garten war möglich.
Ein Meilenstein jedoch war es, einen rollenden Essensdienst in der Pfarre Mooskirchen – für die beiden Gemeinden Mooskirchen und Söding – aufbauen zu können.
Nach allgemeinen Überlegungen war es dank des Bemühens von Gustav Braunendal bald selbstverständlich, die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe in Söding zu suchen. Dort war bis zur endgültigen Entscheidung geraume Zeit vergangen. Wohlüberlegt, mit Freude wurde die Entscheidung für ein Miteinander aus der Vorstandsetage erfolgt. Die Kapizität der Küche schien ausreichend, die Versorgung einer bestimmten Anzahl von Personen auf Dauer zu gewährleisten.
Dass die Zustellung an Werktagen von Montag bis Freitag über MitarbeiterInnen der Lebenshilfe erfolgen sollte, war sofort klar. Die Zusage, an Wochenenden und Feiertagen ehrenamtlich tätig zu werden, waren von engagierten Kräften aus beiden Gemeinden sehr rasch gegeben.

Ferdinand Lackner, zuvor schon emsig um einen Erfolg bemüht, erklärte sich zur Koordination bereit, Engelbert Huber stand ihm sofort zur Seite und Pfarrer Johann Veit sicherte gerne jede Unterstützung für die Nachbarschaftshilfe der Pfarre Mooskirchen zu.
Nach und nach wurde es ein „Mehr“ an Unterstützung; bei Todesfällen wurde zugunsten der Nachbarschaftshilfe auf Kranz- und Blumenspenden verzichtet, das Männerballett Söding stellte die Reinerträgnisse der Rosenmontag-Veranstaltungen immer wieder zur Verfügung. Und auch die beiden Gemeinden haben sich mit dem Ankauf von Essensgeschirr ebenso großzügig gezeigt wie mit der Anschaffung von mehreren Krankenbetten. Auch Privatpersonen und/oder Organisationen haben das vorbildliche Wirken zum Anlass genommen, helfend zu unterstützen.

Anders wäre es undenkbar, eine Vielzahl an Krankenbehelfen (Krankenbetten und dazugehöriges Zubehör – mit elektrischer Bedienmöglichkeit, Leibschüsseln, Wechseldruckmatratzen, Fusspatschen, Toilettenstühle, Sicherheitsgurte, (Falt)Rollstühle, Gehhilfen, Duschklappsitze und anderes) für den raschen Einsatz bei einem kranken Pfarrbewohner zur Verfügung zu haben. In allen Fällen ist eine umgehende Zustellung bzw. Abholung gewährleistet.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Zustellung der Mittagsmenüs an Wochenenden und Feiertagen nach wie vor durch 14 Familien  ehrenamtlich so erfolgt. Allein im Jahr 2008 wurden von insgesamt 5645 Menüs genau 1640 Portionen, die älteren MitbewohnerInnen übergeben werden konnten.  Auf  jede Auszahlung von Kilometergeld wurde verzichtet.

„15 Jahre Nachbarschaftshilfe“ waren Anlass zu Rück- und Ausblick.
Im Rahmen der hl. Messe (ein Ensemble von „pro musica“ sorgte für die nette musikalische Umrahmung) würdigte Provisor Mag. Wolfgang Pristavec das wertvolle Wirken vieler Freiwilliger. Die Bürgermeister Ing. Peter Kohlbacher und Engelbert Huber schlossen sich dem Dank in anerkennenden Worten bei einer mittäglichen Zusammenkunft im Gasthof Hochstraßer gerne an.

Der Mensch steht auch künftig immer im Mittelpunkt der Aktivitäten und ehrenamtlichen Wirkens.

Die hier veröffentlichten Bilder (Vergrösserung mit Klick) zeigen die Übergabe von aus Veranstaltungserlösen finanzierten Pflegehilfen, den Erhalt einer Bundesauszeichnung für Koordinator Ferdinand Lackner und die Zustellung des Mittagessens.