05.08.2010, Rot-Kreuz-Ersthelfer mit Mooskirchner Unterstützung international erfolgreich
Mit starker Mooskirchner Unterstützung
(Eva Maria Gröblbauer,
Markus Glehr und
DI (FH) Martin Huber)
konnten Rot-Kreuz-Mitarbeiter der Ortsstelle Lieboch bei einem Internationalen Bewerb in Deutschland bestens bestehen.
Interessantes darüber haben uns die Mitarbeiter zur Weitergabe an Sie zur Verfügung gestellt:
Freitag Morgen 03:00 Uhr.
Während die Bewohner von Lieboch noch friedlich in ihren Betten schlummerten, packten ein paar „verrückte“ Rot-Kreuz-Mitarbeiter gerade noch die letzen Taschen in ihre Fahrzeuge und machten sich auf die knapp 700 Kilometer lange Reise nach Söllingen im Pfinztal (Baden-Württemberg / D).
Auf Einladung des DRK Ortsverbandes Söllingen e.V. nahmen eine Jugend- und eine Erwachsenengruppe der Rot-Kreuz-Ortsstelle Lieboch vom 30. Juli bis zum 01. August 2010 am 5. Internationalen Erste Hilfe Bewerb in Söllingen teil.
Nach gut acht Stunden Fahrt endlich am Ziel angekommen, machte man sich auch gleich daran, das Zelt aufzubauen und sich für das kommende Wochenende einzurichten.
Aufgrund der Nähe zur französischen Grenze wurde im Anschluss auch ein kurzer Abstecher nach Straßburg unternommen, wo das Europäische Parlament und der Europarat besichtigt wurden. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt von Straßburg und einem wohlverdienten französischen Eis, ging es schon wieder auf die Rückreise nach Söllingen. Am Abend stand nämlich noch die persönliche Vorstellung aller teilnehmenden Gruppen auf dem Programm – sehr interessant zu sehen, wie ungewöhnlich und kreativ diese teilweise ausfielen.
Insgesamt nahmen 20 Gruppen
– eine aus Finnland, zwei aus Kroatien, vier aus Österreich und dreizehn aus Deutschland
an diesem Bewerb teil.
Nach einer kurzen und doch etwas kühlen Nacht im Zelt war es auch schon so weit, die beiden Liebocher Gruppen mussten ihr
Erste Hilfe Wissen und ihr Geschick bei 22 (!) Stationen
unter Beweis stellen. Neben reinen Erste Hilfe Stationen, wo es galt die Verletzten so gut als möglich zu versorgen, waren die Teilnehmer auch bei einigen Jux-Stationen gefordert. Wirklich beeindruckend war, was sich die Organisatoren alles einfallen hatten lassen, um die Teilnehmer richtig auf die Probe zu stellen. So mussten neben einer verletzten Reiterin, mehreren ungeschickten Heimwerkern und Hobbysportlern auch ein Drogensüchtiger und einige Hobbyrennfahrer fachgerecht versorgt werden. Doch nicht nur die Erste Hilfe am Menschen musste beherrscht werden, auch einem vierbeinigen Freund des Menschen – ein Rettungshund hatte sich bei der Vermisstensuche verletzt – wurde Erste Hilfe geleistet. Für die Liebocher Ersthelfer zwar etwas ungewöhnlich, aber auch diese Station wurde ohne Probleme gemeistert.
Auch die Jux-Stationen hatten es in sich. So mussten etwa bei einer Kajakfahrt Informationen gesammelt werden, Gleichgewicht und Schnelligkeit bei einem Bierkistenlauf unter Beweis gestellt werden, aber auch blank gezogen werden, als es darum ging, die längste Kleiderkette zu bilden.
Nach acht schweißtreibenden Stunden war es dann endlich geschafft, alle 22 Stationen waren erfolgreich absolviert worden und man war gespannt auf die Siegerehrung.
Nach dem Abendessen hatte das lange Warten endlich ein Ende und nach einem Showblock wurden die Sieger des 5. Internationalen Söllinger Erste Hilfe Bewerbes endlich verkündet.
Die Liebocher Jugendgruppe
holte sich in ihrer Kategorie den
hervorragenden dritten Platz.
Der Sieg ging an die kroatische Jugendgruppe aus Osjek, den zweiten Platz sicherte sich die Jugendgruppe des Deutschen Roten Kreuzes Rottweil I.
Bei den Erwachsenen reichte es für die Gruppe Lieboch leider nur für Blech und somit den undankbaren Platz vier, nur zwei Punkte trennten sie von der DRK Gruppe Pforzheim, die den dritten Rang belegte. Die Entscheidung um die ersten beiden Plätze war dann aber doch wieder eine österreichische Angelegenheit. Hier konnte sich die ÖRK Gruppe Mistelbach gegen die Vorjahressieger vom ÖRK Innsbruck durchsetzten.
Besonders hervorgehoben wurde von allen Bewertern immer wieder das koordinierte Arbeiten aller österreichischen Gruppen, vielleicht war dies obgleich der bekannten deutschen Gründlichkeit auch mit ein Grund für das positive Abschneiden der Österreicher.
Danach wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gemeinsam gefeiert, bis dann nach einer weiteren kurzen Nacht schweren Herzens wieder die Heimreise in die Steiermark angetreten werden musste.
Für die Liebocher Ersthelfer war die Teilnahme an diesem internationalen Bewerb ein toller Erfolg und eine wertvolle Erfahrung. Es sollte auch nicht der letzte Bewerb der Liebocher sein.
Ebenso war es eine tolle Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und etwas mehr über das Rettungswesen unserer Nachbarn zu erfahren. Auch Einladungen zu weiteren Erste Hilfe Bewerben wurden ausgesprochen, die Nachfrage nach Bewerben in Österreich war ebenfalls groß.
Und wer weiß, vielleicht trifft man das eine oder andere Gesicht ja beim nächsten Bewerb im In- oder Ausland wieder.
Insgesamt wurden an diesem Wochenende mit drei Fahrzeugen mehr als 5.000 km zurückgelegt.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Bezirksstelle Graz-Umgebung, die für die Fahrzeuge und Fahrtkosten aufkam. Die Lagerkosten wurden dankenswerterweise von der Ortsstelle Lieboch übernommen, eine finanzielle Unterstützung wurde von den Gemeinden Lieboch, Haselsdorf-Tobelbad und Unterpremstätten zugesichert.
Für das großzügige finanzielle Entgegenkommen durch die Marktgemeinde Mooskirchen bedanken wir uns herzlichst.
Ebenso herzlichen Dank an die FF Mooskirchen, die ihr Jugendzelt und Feldbetten zur Verfügung gestellt hat und so für die nötige Unterkunft an diesem Wochenende sorgte.