08.08.2010, Kapellenfest in Gießenberg - ein eindrucksvolles Ereignis

Zu einem eindrucksvollen Ereignis gestaltete sich das KAPELLENFEST im Ortsteil Gießenberg der Marktgemeinde Mooskirchen.

Seit vielen Wochen waren die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner bemüht, für diesen, ihren besonderen Sonntag alles vorzubereiten.
Viele Ideen waren zu bündeln, letztlich dann auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und dort umzusetzen, wo sich wunderbarer Platz bietet:
im Hofgelände von Familie Ilse und Ernst Zweiger

Schöner, mit unmittelbarem Anschluß an die das Dorf dominierende Kapelle, und idealer kann ein Festgelände eigentlich nicht gelegen sein. Das haben die vielen zufriedenen, bis in dei Abendsstunden gut gelaunten Gäste auch sehr wohl zu schätzen gewusst.

Aber nennen wir die Ereignisse dieses Sonntag bei strahlend schönem Wetter - fast wäre man geneigt zu sagen, der Schöpfer hat das vorbildliche Wirken auf seine Weise belohnt - so, wie sich entwickelt haben:

Zu beiden Seiten des Festgelände um die Dorfkapelle wurden alle Gäste herzlich willkommen geheißen.

Der Obmann der Kapellengemeinschaft, Karl Klug, fand – in der ihm eigenen und bestens bekannten Art – humorvolle Worte in Versform, um einerseits sein „Willkommen“ zum Ausdruck zu bringen. Zum anderen auf jene Arbeiten hinzuweisen, die seit dem letzten großen Treffen im Dorf, insbesondere an der schmucken Dorfkapelle, notwendig waren.

8. August 2010 – Kapöllnfest
"Wir honb in etwa olle fünf Joahr a Kapöllnfest im gleichmäßigen Trott,
drum sog ich heit im Nomen oller Gießenberger zu unseren Gästen „Grüß Gott“.
Ih hoff, das ich ban begrüßen und bedonken kuan vagiss
und doss in mein Bericht olls, wos ma gmocht hom, entholtn is.

Die Kapöllngemeinschoft is dem Heinerl zu sehr großem Dank verpflichtet,
drum wird der Gottesdienst heit auch für ihn ausgerichtet.
An ollen von Menschenhond geschaffenen Objekten nag der Zahn der Zeit
und ah unser Dorfkapölln woar vor vülen Joahren amol neig.
Die Fassad’n mocht uns wiederamol Sorgn,
wal sie is auf da Wettaseitn seit 132 Joahrn.
Und zum Aufikemman host ohen Hülfsmittel do goar ka Schonz,
auwa zan guaten Glück sog uns da Schlegl Fronz,
do frog ma zerst den Stroahbauer-Vata,
der is uns olln besser bekonnt als Gerhard Weilharter.
Und ih hon des ehrlich gsog ah goar net gwisst,
auwa für unsa Kapölln hot er immer zan hernehman a neiwertiges Grist.

Der Gogg Sepp hot donn sofort sein Johnny mitn Kipper aktiviert,
mia hobn des Grist ghult und am sölben Tog noch installiert.
Der Sepp deckt ob an großen Bereich und hot Zeit für jeden den er trifft,
sei Wort is wie a Unterschrift.

Zu besonders großen Dank san wir dem Schmölzer Max aus Weinberg verpflichtet, wal er hot wieder – und des is sei Fochgebiet – die Fassaden hergrichtet.
Die Farben archiviert, den Farbotn abgestimmt und verglichen
hot der Kollegger Heinz und donn ah noch aufigstrichn.
Gschliffen, lackiert und des is ja net nur a Schammerl,
hot die Außenbänk da Schützenhofer Annerl.
Und wo nimmst für die notwendigsten Arbeiten und Aktivitäten die Ideen immer her?
Dafür zuständig is da Klement Seppl, der Ster.

Und uan, dem is ka Auftrog z’schwer, der mocht jede Orbeit gonz,
du konnst die valossn, aufn Schlegl Fronz.
Der Reiterer Fronz hot über Jahrzehnte für die Kapölln vül getan,
ein Danke an die Familie Zimmermann.

Im vorigen Herbst hobn wir ein Projekt gut durchdocht
und a Weihnachtsbeleichtung auf die Kapölln aufigmocht.
Ah großer Kran mit an Korb und an longen Orm,
da Klement Sepp und da Zweiger Ferdl san damit bis zum Kreiz aufigfoahrn.

Und ans derf ich sogn do heit und hier,
da Ferli hot ban letzten Kapöllnfest va seine Sponsoren organisiert etliche Fassl Bier. Das woar vor der Wirtschoftskrise, heit is das Spoarn die Devise.
Mir liegen noh kuane genauen Daten vor, doch auf die Schnelle,
es steht wieder einiges Sponsoren-Fassl in der Tiefkühlzelle.
Der Ferli is do eher a Stüller, der seine Spitzenprodukte net überoll anpreist,
auwa ich gfrei mih jetzt schon aufn Kapöllngeist.
Mit an Teil von sein Sortiment is er sogar Europasieger.
Und wonnst in der Bar drin zvül einnimmst host a bissl an Flieger.

Mir san eher a klans Dorf, mit net so vül Leit,
auwa unser Kapölln und ah die Produkte von Wein und Kass an a Besonderheit.
Bei olln Genannten stehn naütlrich ah die Famülien vull dahinter
und wenn vorhanden, ah die kluan und großn Kinder.

Natürich hob ich a große Freid ei den vüln Besuchern, ich seh bekonnte Gesichter, auwa ah den Präsidenten der Steirischen Mundart- und Heimatdichter.
Er is auf dem Gebiet mei Chef und kein Geringer, der Herr Diplomingenieur Anton Wilflinger.
Er hot glab ih a poar Biacherl mit, ma konn si informiern,vielleicht wüll da uani oder ondere ah des Schreiben probiern.

Ein Danke an die Weißbacherbesetzung der Jugendkapölln,
bei so an schean Fest der dieser Kloangkörper net föhln.
Und am Nochmittog geht’s froh und lustig weiter,
mitn Ronny und seine Begleiter.
Es is des die Raffla-Musi.
Und ih kenn des, ma sog die Musikanten ern noch a Gspusi,
drum gibt’s Wollfahrten für die Musikanten schon do und durt,
doch mit Wondern hobn die Drei nix am Huat und Wollfoahrn fongan sie ah net on,
sei spüln vül liaba ba unseren Kapöllnfest um Gottes-Lohn.

Die Vorbereitungen fir so a Fest san heit sehr umfongreich,
ein Danke unserem Bürgermeister, er hülft wo er konn, für ihn san olle Bürger gleich. Der Kollegger Ernst und er hobn, ich woas net wia oft gmailt hin und her, dadurch ersporst dir sehr vül Telefon- und Schriftverkehr.
Drum sog ich und des follt mir ah net schwer, dem Gemeindevorstand ein herliches Dankesehr.

Die Kapöllngemeinschoft konn sih wirklich glücklich schätzen, Ernst und Ilse erlauben uns Haus und Hof zu besetzen.
Bedonken möchte ih mih bei ollen Gießenbergn in den Schnaps-, Bier-, Wein- und anderen Ständen, die köllnern, und arbeiten mit fleißigen Händen und besonders denen, die sich mühen seit Wochen beim Vorbereiten, Listen drucken und net plakativ auf große Danksagung pochen.
Danke dem Gabor, er hot wieder eine Spezialität versprochen.
Und noch dem Gottesdienst fongt er on, mit dem Gulaschkochen.
Jetzt derf ih mih noh an die Weinberger und Gießenberg Dorfleit wenden, mit an besonderen Donk für die vülen guaten Möhlspeisspenden.

Denn für olle die heit do hölfen, hot die Erholtung der Dorfkapelln an Stöllenwert und es schadt nix, wenn ma dadurch unsern Herrgott ehrt. Doch jetzt möchte ih net mehr länger umaleiern, sog Danke zum Herrn Pforrer und bitt iahm, mit uns den Gottesdienst zu feiern".

Mit der festlich versammelten Gemeinschaft feierte Provisor Mag. Wolfgang Pristavec den Gottesdienst.
Unser örtlicher Priester meinte in seinen einleitenden Worten zur Pfarrkirche als Mittelpunkt hin sind Kapellen in den Dörfern eine Art "Vorposten". So gesehen ist die heute im Mittelpunkt stehende Dorfkapelle Gießenberg nicht nur ein sehr bedeutsamer, interessanter Sakralbau sondern gleichsam auch ein sichtbares Zeichen des Glaubens.
Eine Stätte, die zum Beten einlädt - das wird zu bestimmten Termin und Anlässen gerne getan -, die gut geeignet ist, in allen Menschen - nicht nur den DorfbewohnerInnen - den Glauben und das Leben zu stärken.
Sie ist wichtig, weil es so gelingen soll, sichtbar als Christen in der Welt zu stehen.

In der Predigt stand die Frage darüber im Vordergrund, ob der Gottesdienst oder das Fest an sich von größerer Bedeutung seien. Und der Herr Provisor meinte, dass eine Frage so nicht gestellt werden kann. Denn das eine sei ohne das andere nicht mach- und auch nicht denkbar.
Zu vieles ist zu tun rund um das schmucke sakrale Gebäude, ist immer wieder und laufend instandzuhalten, zu erneuern oder es steht eine andere wichtige Entscheidung an.
Nur das Verbindende, das eine und das andere, sind sinnvoll und geben uns Möglichkeit, alles zum Guten mit der Kraft des Schöpfers zu erhalten.

Die musikalische Umrahmung besorgte das Ensemble der Jugendkapelle mit Teilen aus der "Schubert-Messe" in ganz ausgezeichneter Weise. Als Verneigung vor der Gottesmutter, der hl. Maria, der die Kapelle geweiht ist, war das Marien-Schlußlied in vielstimmigem Gesang weithin hörbar erklungen.

Im Anschluss daran sahen sich die Gäste des Festes sehr vielen Spezialitäten aus Küche und Keller gegenüber.
Die Auswahl überaus reichhaltig, das Servicepersonal ebenso bemüht wie nett und kompetent. Die Wünsche wurden stets rasch und besorgt ausgeführt. Da war es wirklich eine Freude zuzusehen, wie emsig sich die Damen bemühten.
Auch jene, die auf der anderen Seite ihren Dienst versahen, verdienen sich Lob und Anerkennung.

Sowohl das Ensemble der Jugendkapelle als auch die während der Nachmittagsstunden musizierende "Raffler-Musi" verstanden es erstklassig, Musik so zu machen, dass gerne zugehört wurde und jede der durchwegs bekannten Melodien "ankam".
Für die Kleinen war sehr gut vorgesorgt, für die Erwachsenen stand alles zur Auswahl, was das Herz begehrte.
Im Freien, wie auch in den Räumlichkeiten der BAR. Ohne einen Besuch dort, dürfte wohl niemand der vielen Gäste den Heimweg angetreten haben

Und zu späterer Nachmittags-, sagen wir besser zu früher Abend-Stunde, war Gabor's feurige Überraschung mit einem Kesselgulasch schon kaum zu erwarten. Auch diese Köstlichkeit fand reissenden Absatz.

So bleibt wirklich nur, allen herzlichsten Dank auszusprechen.
Den zahlreichen - über den Tagesverlauf wechselnden - Gästen, den vielen fleißigen Helerinnen und Helfern, vor oder hinter dem Pult. Ebenso allen, die auf sonstige Weise zum besten Gelingen des Gießenberger Kapellenfestes 2010 beigetragen haben.

Mit ihrem Besuch zeichneten Bgm. Engelbert Huber, Mitglieder des Gemeinderates der Marktgemeinde Mooskirchen, viele Vertreter örtlicher Vereine, Organisationen und der Kapellengemeinschaften, sowie geborene bzw. ehemals hier wohnhafte DorfbewohnerInnen, zu vorgerückter Stunde auch Nachbarbürgermeister Josef Niggas die Veranstaltung aus. Sie brachten damit ihre Wertschätzung vor Arbeitseinsatz und Zusammenhalt deutlich zum Ausdruck.

Es macht wirklich stolz, derartige Dorfgemeinschaften zum einen zu haben. Und ihr Wirken andererseits auch erleben zu dürfen.
Die Gießenbergerinnen und Gießenberger haben der 130. Wiederkehr des Weihetages ihrer Dorfkapelle alle Ehre gemacht.
Sie wurden mit herrlichem Wetter, zahlreichem Besuch und vielen zufriedenen Gästen belohnt.
Das soll und wird mit Sicherheit Motivation sein, das Miteinander auch künftig in den Vordergrund zu stellen.
Obmann Karl Klug, seinem Vorstand und den DorfbewohnerInnen für die Zukunft alles Gute; Kraft, Mut und das Ziel, auch weiterhin in eine Richtung zu blicken!

Um mit den Worten des Sonntagevangeliums zu sprechen: "lasst die Lampen brennen ......!"