21.04.2013, Nachbarschaftshilfe der Pfarre: Hilfe für benachteiligte MitbewohnerInnen

Um die Jahreswende 1993-1994 waren es auf ständiges Betreiben von
Gustav Braunendal

vor allem Ferdinand Lackner und Engelbert Huber, die nach entsprechend vorbereitenden Gesprächen und in enger Kooperation mit der Lebenshilfe in Söding einen rollenden Mittagstisch „in Bewegung setzten“.
Pfarrer Johann Veit war seinerzeit so sehr von einer „guten Tat“ überzeugt, dass er für die Pfarre Mooskirchen die Patronanz übernahm.

Gustav Braunendal als damaliger wie heutiger Obmann des Seniorenbundes sah sich wiederholt mit der Notwendigkeit konfrontiert, dass ältere Menschen zunehmend nicht mehr in der Lage waren, selbst das Mittagessen zuzubereiten.
Ältere, betagte Damen wie Herren, die etwa in Folge eines Krankenhausaufenthaltes vorübergehend der Hilfe bedürfen, die plötzlich allein den gesamten Haushalt besorgen müssen, erhalten seit März 1994 ununterbrochen täglich das Mittagessen ins Haus gebracht.

Die Dienstleistung, die an Wochentagen über MitarbeiterInnen bzw. Zivildiener der Lebenshilfe organisiert ist, übernahmen an Wochenenden und Feiertagen
bis Jahresende 2012

BewohnerInnen unserer Pfarre, die sich  ehrenamtlich in den Dienst der Sache stellten.
Um- oder Neuorganisationen in der Lebenshilfe, die auch Veränderungen im Küchenbereich nach sich zogen bzw. ziehen werden, machten die Neuorientierung erforderlich.

Sie – jeweils sieben Personen aus den Gemeinden Mooskirchen und Söding – waren knapp 2 Jahrzehnte lang gerne bereit, ihre Freizeit und das eigene Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Auf jede Art einer Entschädigung wird zugunsten der Mitmenschen verzichtet – bei
Zustellung von nicht weniger als 1558 Menüs

allein im Laufe des Jahres 2012.

Der Gegenwert des Zustell-Entgelts wird für den Ankauf von Pflegehilfen für kranke und alte MitbewohnerInnen verwendet.
So, aber auch mit Spenden bei Begräbnissen, durch namhafte Veranstaltungserlöse des Männerballett’s Söding und Beiträgen der Gemeinden , war es im Laufe der letzten Jahre möglich,
schon an die
50 Elektrobetten (nahezu alle sind in der Pfarre Mooskirchen verborgt),
26 Rollstühle,
einige Patientenlifte (mehrere davon sind im Einsatz),
unzählige Matratzen aller Art,
eine größere Anzahl an Gehhilfen
und vieles andere zur kostenlosen Weitergabe im Bedarfsfall anzukaufen.

Es ist kaum zu glauben aber wahr:
die Nachbarschaftshilfe der Pfarre Mooskirchen ist in der Lage, Betroffenen das KRANKENZIMMER innerhalb kürzester Zeit vollständig einzurichten!


Einmal jährlich sind die Damen und Herren EssenzustellerInnen mit PartnerInnen beieinem gemeinsamen Mittagessen Gäste der Marktgemeinde Mooskirchen und Gemeinde Söding.
Abwechselnd ist in einem der Gästhöfe beider Gemeinden der Mittagstisch gedeckt.
An diesem Sonntag-Mittag wurde im Gasthof Hochstrasser sozusagen der „Schluss-Punkt“ gesetzt. Natürlich nur das „Ende“ hinter der persönlichen Essenzustellung; in allen anderen Bereich ist man weiter bereit, verantwortungsvoll zu wirken.

Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
– er ist für die Pfarre Mooskirchen Schirmherr der „Nachbarschaftshilfe“ – zelebrierte das Spätamt in der Pfarrkirche ganz im Sinne der Nachbarschaftshilfe. In seiner Predigt stellte er, so Bgm. Kohlbacher auch später lobend, die EssenszustellerInnen (sie waren vollzählig anwesend) und ihre Bemühungen ganz bewusst und dankenswert in den Mittelpunkt. Er sprach vom Dienst des "guten Hirten" für seine Herde. Von Diensten, die auf fruchtbaren Boden "fallen", wirksam, lebensnotwendig und wichtig - auch aus Sicht der Ansprache, der Kommunikation und des Miteinanders - sind.

Die Bürgermeister
Ing. Peter Kohlbacher
und Engelbert Huber
würdigten in ihren Grußadressen das vorbildliche ehrenamtliche Wirken. Das „Dienen“ für andere, selbstlos, für die einen selbstverständlich, für andere  unbedankt, aber enorm wichtig und von den Hilfesuchenden unendlich geschätzt. Achtsam sind die ehrenamtlich Tätigen, meinte der Herr Provisor, im Umgang mit alten und kranken Menschen. Sie schenken ihnen ein offenes Ohr, kommen regelmäßig und pünktlich.

Ferdinand Lackner

zeichnet schon immer für die Koordination in umsichtiger Weise verantwortlich; Unterstützung erfährt er bei Gattin Annemarie sowie bei Josefa und Rudolf Feiertag in grenzenloser Weise (bei Zustellungen und Abholungen, bei unerlässlichen Reinigungen, bei Reparaturen und Vorbereitungen für den nächsten „Einsatz“).
Den genannten Persönlichkeiten gilt besonderer Dank und Anerkennung.


Die Gemeinde Söding beweist ihre Großzügigkeit zusätzlich mit der Überlassung von Garagenräumen, die nach entsprechender Adaptierung perfekt als Lager genutzt werden können. Auch Fahrzeuge der beiden Gemeinden stehen für Transporte immer zur Verfügung, damit alles rasch zum Patienten gebracht werden kann.

Da ist nicht übertrieben, wenn vonaußergewöhnlichem Einsatz die Rede ist. Knapp zwei Jahrzehnte Dienst für die Allgemeinheit, der nicht hoch genug bewertet werden kann.
In der Pfarre Mooskirchen gibt es sie, die „Glanzlichter“ der Gesellschaft.
Herzlich „Vergelt’s Gott!“.