27.07.2015, Mooskirchen beim internationalen Feuerwehrjugendzeltlager in Polen
Ein Zusammentreffen von
Feuerwehrjugend aus Polen, Deutschland, Tschechien und Österreich
vom 27. Juli bis 1. August 2015 war neben dem Landesjugendleistungsbewerb in St. Veit am Vogau der Höhepunkt des Jahres für die Feuerwehrjugend Mooskirchen.
Bereits seit Jahren besteht eine enge internationale Verbindung zwischen den Feuerwehren Kaczkowo (Polen), Ober-Werbe, Bad Tennstedt, Berlin (Deutschland), Tehovec (Tschechien), Juschne (Ukraine), Köppling und Mooskirchen.
Jedes Jahr organisiert eine dieser Feuerwehren ein gemeinsames Jugendzeltlager. Dieses Jahr war die Feuerwehr
Kaczkowo in Polen
jene Feuerwehr, die das Jugendzeltlager ausrichten durfte und für die Jugendlichen und ihre Betreuer ein abwechslungsreiches Programm geplant hatte. Kaczkowo ist ein Ortsteil der Gemeinde Leczyce, hat ca. 350 Einwohner und liegt im Norden Polens, ca. 30 km von der Ostsee entfernt.
Am 26. Juli um 07.00 Uhr machten sich sieben Jugendliche mit ihren Betreuern und zwei MTF auf den Weg zum 1.300 km entfernten Ziel. Der Weg führte über Wien nach Prag, wo bei der Partnerfeuerwehr Tehovec für acht Stunden Halt gemacht wurde. Die Partnerfeuerwehr aus Tschechien zeigte sich wie immer sehr gastfreundlich und bewirtete die Mitglieder aus Mooskirchen mit allem, was sie hatten.
Am selben Tag, um 22.00 Uhr, ging es gemeinsam mit der Partnerfeuerwehr Tehovec weiter über Dresden nach Berlin zum Zielort Kaczkowo, wo sie um 11.00 Uhr - nach 28 Stunden Reise – von den Mitgliedern der Feuerwehr, aber auch von der Bevölkerung des Ortes Kaszkowo, erwartet und sehr emotional empfangen wurden.
Fünf Tage volles Programm
Nach einer Stärkung und dem Aufbau des Zeltdorfes stand am Abend der offizielle Teil, die Eröffnung des internationalen Jugendlagers, auf dem Programm. Der Kommandant, Leszek Kreft, konnte bei seiner Begrüßung neben der Feuerwehrjugend mit den Betreuern auch eine große Anzahl von Ehrengästen begrüßen.
Es zeigt schon von hohem Interesse, wenn neben dem Bürgermeister Pitro Wittbrodt mit zahlreichen Mitgliedern des Gemeinderates auch die Landeshauptfrau Dr. Lidius und Vertreter der Berufsfeuerwehren anwesend waren. Der erste Abend wurde selbstverständlich dafür genutzt, sich kennenzulernen bzw. sich mit bereits langjährigen Freunden auszutauschen und Neues von zuhause zu erzählen.
Um sich weiter besser kennenzulernen, stand am zweiten Tag die wohl schon traditionelle Gruppenwanderung mit sehr interessanten Stationen, wo Geschicklichkeit und Fachwissen gefordert wurde, auf dem Programm. Die Gruppen wurden zusammengelost, sodass die Kommunikation mit anderssprachigen Feuerwehrmitgliedern zur Herausforderung, aber nicht zum Hindernis wurde, miteinander zu kommunizieren und Spaß an der 9 km langen Wanderung zu haben. Am Ende des Tages erreichte auch die letzte Gruppe wohlbehalten das Ziel.
Der dritte Tag führte die jungen Florianis und ihre Betreuer zur größten Wanderdüne Europas nach Leba. Umgeben vom Naturschutzgebiet konnten die Jugendlichen neben Sand auch die raue Ostseeluft genießen. Natürlich durfte ein Spaziergang durch den Ort Leba nicht fehlen. Der Abend im Zeltlager verlief sportlich, denn es wurde mit den Jugendlichen für den Nassbewerb am Freitag geübt.
Am Donnerstag ging es nach dem Frühstück mit drei Bussen nach Danzig. In Danzig, die ehemalige Hansestadt mit ca. 460.000 Einwohnern bekannt durch Werft, den Friedensnobelpreisträger und Verantwortlichen für den politischen Wandel Polens, Lech Walesa, kam beim Stadtbummel neben den kulinarischen Entdeckungen auch das Shopping nicht zu kurz. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Feuerwehrwesens.
Der Besuch bei einer Berufsfeuerwehr mit Führung wurde von allen Jugendlichen und auch Betreuern sehr interessiert verfolgt. Nach der Ankunft im Zeltdorf stand ein weiteres Training für den Feuerwehrbewerb am Programm.
Am Freitag – dem Tag des Bewerbes – meinte es allerdings der Wettergott leider nicht gut mit den Florianis. Durch den Dauerregen war an ein Abhalten des Wettkampfes nicht zu denken. Aber in nur kurzer Zeit haben die Verantwortlichen um Leszek Kreft, Teresa Bulzak und Ela Kurzawa, einen Wissenstest für die 120 Jugendlichen erstellt, bei dem die jungen Florianis ihr Wissen unter Beweis stellen konnten.
Gebührender Abschluss eines gelungenen Jugendlagers
Die Siegerverkündigung wurde gemeinsam mit der Schlussveranstaltung am Abend desselben Tages abgehalten. Die
Mooskirchner Jugendlichen
Joachim und Philipp Russa, Stefan und Florian Tosswald, Markus und Alexander Schlögl, sowie Matthias Urban
konnten hinter den Berliner Florianis den stolzen zweiten Platz erreichen. Der dritte Platz ging an die Feuerwehr Ober-Werbe, ebenfalls aus Deutschland. Wie bereits bei der Eröffnung, waren auch bei der Schlussfeier sehr viele Ehrengäste vertreten.
Zum Gefallen aller Jugendlichen wurde mit Grußworten sehr gespart und somit die Schlussfeier auch sehr kurz gehalten.
Zum Abschluss des letzten Tages wurde, wie schon am Donnerstag, eine Disco veranstaltet. Jung und Alt konnten sich noch einmal austauschen und haben sich gemeinsam sichtlich sehr wohl gefühlt.
Es war an der Zeit, Abschied zu nehmen
Am Samstag stand die weite Heimreise bevor. Somit war auch der Zeitpunkt des schweren Abschiednehmens gekommen. Sehr viele Freundschaften waren bereits nach einer Woche zwischen den Jugendlichen entstanden. Wie für alle verständlich, fiel der Abschied für so manchen Jungfloriani nicht einfach. Gemeinsam traten alle Feuerwehren die Heimreise an. Der Heimweg führte die Mooskirchner von Kaczkowo, Danzig, Warschau, Lodz nach Brünn über Wien wieder zurück nach Mooskirchen.
Nicht nur Spaß und Spiel haben die Jugendlichen in dieser Woche genossen. Sie konnten auch einiges an Erfahrung sammeln, miterleben, wie andere Völker leben, über ihre Kultur, über ihre Landschaft aber vor allem, wie Feuerwehr und Kameradschaft in anderen Ländern gelebt wird.
„Eine Woche mit Freunden zu verbringen, zu sehen, wie andere Völker leben, sowie die Gastfreundschaft unserer Partnerfeuerwehr aus Kaczkowo genießen zu dürfen, war nur durch den totalen Einsatz unserer Kameraden und der Bevölkerung von Kaczkowo möglich" – dafür sagen wir aus ganzem Herzen
DANKE!
ABI Josef Pirstinger, Kommandant der FF Mooskirchen