10.10.2015, MGV Mooskirchen – Konzert in Bad Eisenkappel mit Coppl vokal

Lange Zeit der Vorbereitung verlangte das als
Freundschaftsspiel „Doppel(S)pass Kärnten vs. Steiermark,

Coppl vocal mit MGV Mooskirchen

angekündigte Konzert. Mehrere Termine mussten vereinbart werden, bis man endlich den 10.10.2015 als Veranstaltungstag festlegen konnte und beide Chöre eifrig auf diesen Termin hin probten.

Mit Firma Pölzl erfolgte die Fahrt Richtung Bad Eisenkappel, wo mein ehemaliger Arbeitskollege und Freund, Michael Arbeitstein, am Ortseingang in den Bus einstieg, um den Besichtigungsteil am Vormittag zu begleiten. Zuerst waren wir der Meinung, dass sich der Ort wegen unseres Besuches mit festlichem Fahnenschmuck dekoriert hat, wurden aber von Michi geschichtlich aufgeklärt:

Der 10. Oktober hat auch für Kärnten eine besondere Bedeutung und ist ein Feiertag. Die Kärntner kämpften im ersten Weltkrieg auf eigene Faust und eroberten nach und nach Gebiete von den SHS-Staaten (
Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) zurück. Der Abwehrkampf endete am 14. Januar 1919. Der Friedensvertrag von St. Germain legte eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit der besetzten Gebiete fest. Diese Abstimmung fand am 10. Oktober 1920 statt. Das Ergebnis war, dass die meisten Slowenen im südöstlichen Kärnten lieber weiterhin zu Österreich gehören wollten. Der 10. Oktober wird heute noch als
"Tag der Volksabstimmung" gefeiert 
– soviel zum geschichtlichen Teil des Tages.

Nach vielen Serpentinen gelangten wir zum Eingang des OBIR – Tropfsteinhöhlensystems. In zwei Gruppen durchwanderten wir – auch als Teilnehmer des „Rote Nasen Laufes“ in Mooskirchen (die Nasen durften wir aber aus Sicherheitsgründen erst später aufsetzen) – ca. 1.600 Meter, unzählige Stiegen auf und ab, durch dieses faszinierende Naturwunder. Entdeckt wurden die Höhlen 1870, als sich Bergleute auf die Suche nach Blei und Zink machten. Eine unterirdische Welt, die sich uns für einen Augenblick offenbarte:
sorgfältig gesetztes Licht erhellt die absolute Dunkelheit. Musik (J. S. Bachs Toccata) und unser Gesang (Langenwanger) durchbrach die grenzenlose Stille. Die Tropfsteine leben – stolz und unnahbar, Botschafter einer fernen Welt.
Wie entstehen diese Stalaktiten (von oben nach unten) und Stalagmiten? Die beiden ausgezeichneten Führer erklärten: der Niederschlag nimmt aus der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid auf, versickert im Boden und nimmt dort organische Säuren auf. Dadurch kann aus dem Kalkstein Calciumcarbonat (Kalk) im Wasser gelöst werden. Dieser gelöste Kalk verbindet sich mit dem Kohlenstoffdioxid zu Calciumhydrogencarbonat, welches gut wasserlöslich ist. Beim Erreichen einer Höhlendecke tropft diese Lösung durch vorhandene Felsspalten. Beim nun erfolgenden Zutritt von Luft entweicht das Kohlenstoffdioxid, das Calciumhydrogencarbonat wandelt sich wieder in das schwer wasserlösliche Calciumcarbonat (Kalk) um. Das Wasser verdunstet, übrig bleibt Kalk, welcher im Laufe von Jahrtausenden die Tropfsteine bildet – soviel zum naturwissenschaftlichen Teil des Tages.


Das Mittagessen wartete im Gasthof „Zum Florian“ und mundete allen hervorragend. Das angeschlossene kleine Museum hatte einige Besonderheiten aus der motorisierten Vergangenheit zu bieten.

Im Kurzentrum Eisenkappel durften wir uns dann einsingen und pünktlich um 19:00 Uhr startete die Veranstaltung. Nahezu 300 Gäste warteten auf unsere Gesangsstücke.
Das Konzert selbst war in
Heimatlieder, ruhige Chorlieder, moderne Gesangsstücke und slowenische Lieder untergliedert.

Unsere Mooskirchner Musikgruppe „ Lahnwaberl Vierg´sang“ (Barbara, Monika, Magret und Maria)
sorgte mit ihrem viel beklatschten Auftritt für einen hervorragenden Kontrast zu unseren eher tiefen Stimmen. Unser Neuzugang Anton Kollmann brachte zwei Mundartgedichte aus eigener Feder. Eine DVD (auch Blue ray) dieses Tages mit allen Liedern des Abends wird bis Ende November fertig sein und kann bei mir per mail bestellt werden.

Ein herzliches Dankeschön an Chorleiterin Mag. Komar-Stern und unsere Sängerkolleginnen und –kollegen für diesen schönen Tag.

Erwin Wutte, Obmann