10.07.2021, August Schwaiger - unser ältester Stögersdorfer ist heimgegangen ...
Wieder trägt unser Ortsteil STÖGERSDORF tiefe Trauer.
Nach schwerem Leiden ist heute - am 10. Juli 2021 - in den Mittagsstunden unser geschätzter Mitbewohner
August
Ernest
SCHWAIGER
friedlich entschlafen.
Auf den Tag genau 11 Monate nach der Vollendung seines 91. Lebensjahres.
Der älteste männliche Mitbewohner in der Katastralgemeinde Stögersdorf.
Tiefe Anteilnahme bringen wir an dieser Stelle Sohn August und Schwiegertochter Brigitte mit ihren Angehörigen zum Ausdruck.
August Ernest wurde am 11. August 1929 in Stögersdorf als eines von acht Kindern der Ehegatten Anton und Rosa Schwaiger geboren.
Seine Kindheit war von wenig angenehmen Ereignissen geprägt. Die Schulzeit - er besuchte in Mooskirchen die Volkschule - deckt sich mit schrecklichen Kriegsereignissen.
Dennoch wurde ihm an der Pflichtschule und anschließend in Lehrgängen für Land- und Forstwirtschaft alles vermittelt, um bald danach "mit beiden Beinen" im Leben zu stehen.
An anderes als der Mitarbeit im elterlichen Betrieb, der Hilfe und vielen Diensten bei Nachbarn und allen, die männliche Hilfe benötigen, war nicht zu denken.
Jahre später fand er Beschäftigung im Bauunternehmen Trost in Mooskirchen. Da erwies er sich als sehr geschickt, war dort wie da einsetzbar und so auch für den Firmeninhaber eine wertvolle Arbeitskraft.
Mitte der Sechziger Jahre erlitt er einen schweren Arbeitsunfall. Die Genesung schritt nur sehr zögerlich fort; an vollständige Gesundung gar nicht zu denken.
Am 30. Juni 1962 führte er Valerie Schweiger in Mooskirchen vor den Traualtar. Sie stand ihm immer zur Seite, mit ihr war es möglich, am Schloßriegel ein Eigenheim zu schaffen. Dort für Sohn August und seine hinzugekommene Gattin Brigitte Wohnmöglichkeiten zu- und auszubauen. Dass der große Tierliebhaber auch Platz für seine Vierbeiner benötigte, wurde mit der Errichtung landwirtschaftlicher Gebäude verwirklicht.
Angesichts der Folgen des Arbeitsunfalles war an eine weitere Tätigkeit im Baugewerbe nicht mehr zu denken.
Er bewarb sich um diese Zeit für eine freie Stelle in der Marktgemeinde Mooskirchen als SCHULWART für die neu errichtete HAUPTSCHULE Mooskirchen, erhielt den Vorzug vor anderen und wurde so mit Arbeitsaufnahme am 1. September 1968 zum ersten Schulwart dieser damals von mehr als 400 Mädchen und Knaben besuchten Pflichtschule.
Er, der "Schwaiger Gustl" und Direktor Heinz Pitscheneder bleiben die "ersten Männer" unserer nunmehr Mittelschule bezeichneten Bildungseinrichtung.
Knapp zwei Jahrzehnte, bis zum 30.11.1987 versah er seine Dienste sozusagen als "rechte Hand" des Direktors. Dann begab er sich in den Ruhestand.
Der für den Tausendsassa aber eher zum Unruhestand wurde.
Seine Arbeitskraft war auch danach sehr gefragt, er kam allen Wünschen entgegen und half, wo immer er konnte. Als Fleischer, als verständnisvoller Nachbar, als Bauer mit Leib und Seele auf der vor Jahren erworbenen "Huabn" am Schloßriegel.
Als großer Tierfreund war der Gustl auch bekannt. Wir erinnern uns noch gerne an seine Ponys. An das Gespann mit dem er unterwegs war. Viel beachtet, sehr geschätzt - mit großer Freude für ihn und vor allem unsere Kinder.
Auch das Ausgefallene, das nicht Alltägliche liebte er. Oder die Aufzucht von Rebhühern und anderen Wildtier-Arten. Ein Heger und Jäger, Jagdpächter solange es ihm körperlich möglich war.
Vieles war im Schulbetrieb, damals in den Sechziger und Siebziger Jahren, möglich, an das heute nicht zu denken wäre.
Man erinnert sich der unzähligen praktischen Handgriffe, die der Schulwart auszuführen imstande war. Vieles wurde von ihm an dieser Schule, die 1968 mit Unterrichtsaufnahme im September bei Gott nicht vollständig fertiggestellt war, ganz einfach mit handwerklichem Geschick und Hausverstand erledigt. Die Schüler gingen ihm zur Hand, nahmen von ihm an und lernten neben aller Theorie so auch viel praktische Fertigkeiten für ihr Leben.
Herrschende Winterverhältnisse nützte er etwa - so erinnern wir uns -, eine Eisfläche - tagsüber zur Benützung zum Schlittschuh-Lauf der Kinder, abends zum Stocksport für Erwachsene - mit bewundernswertem Einsatz zu zaubern. Vieles andere wäre dazu auch noch auszuführen.
Seinen Lebensabend verbrachte August Schwaiger mit Arbeiten in der Landwirtschaft. Da war ihm nichts zu schwer, da machte so vieles große Freude. Für ihn war es immer Erfolg, gute Ernte zu haben, im Stall Glück mit den Tieren und eigene wie Gesundheit bei den Seinen.
Schwer zu schaffen machte ihm der Tod von Gattin Valerie wenige Tage vor Weihnachten im Jahr 2009.
Hartnäckig, zäh wie er sein Leben meistern musste, wurde auch diese Hürde bei bester Betreuung durch Sohn August und Schwiegertochter Brigitte von ihm gemeistert.
Solange, bis sich gesundheitliche Probleme mehrten, Krankenhaus-Aufenthalte notwendig wurden. In der letzten Zeit nahm er sehr gute Betreuung rund um die Uhr zuhause, in vertrauter Umgebung gerne an.
In den letzten beiden Monaten gingen all seine Kräfte merklich zu Ende. Bis er ein erfülltes, langes Leben dem Herrn am 10. Juli 2021 zurück gab.
Wir
verneigen uns
in DANKBARKEIT
vor August Schwaiger.
Einem immer bescheidenen, immens fleißigen und hilfsbereiten Stögersdorfer.
So wie er lebte, wie er bescheiden vieles bewältigen konnte, behalten wir ihn in Erinnerung.
Ein ehrendes Gedenken bewahren wir dem "Schwaiger Gustl" gerne!