25.07.2021, Erwin Wutte - zum "runden Geburtstag" im Mittelpunkt der Gratulationen
Wer das Mooskirchner Vereinsleben ein wenig genauer kennt und beobachtet, kommt in den letzten knapp vier Jahrzehnten an einem Mitbewohner nicht "vorbei":
Erwin Wutte
In diesen Tagen stand er im Mittelpunkt zahlreicher Gratulationen.
Die Vollendung seines
70. Lebensjahres
(man sieht ihm das bei Gott nicht an) bot dazu ausreichend Gelegenheit.
Einmal zur Person unseres geschätzten Mitbewohners:
Erwin Max Dietmar erblickte am 23. Juli 1951 in Graz das Licht der Welt. Dort genoss er mit der Schwester seine Kindheit, besuchte die Pflichtschule und maturierte erfolgreich.
Einem Kurzzeit-Studium und gediegener Ausbildung beim Österreichischen Bundesheer folgte eine Anstellung im Finanzamt Graz, wo auch sein Vater "sein Brot" verdienen mußte. Diese Arbeitsaufnahme sollte für ihn zur Lebensstellung werden. In verschiedenen Abteilungen war er tätig, genoß gute, ja beste Ausbildung und "diente" sich angesichts seiner Strebsamkeit und seiner Bereitschaft, zusätzlich auch andere Tätigkeiten für eine Vielzahl an Dienstnehmern auszuüben (in der Gewerkschaft, im Dienststellen-Ausschuß oder als langjähriger Obmann des Finanz-Sportvereines), in Finanz- und Zollamt bis hin zu einer ganz wesentlichen, maßgeblichen "Schalt-Stelle" als Organisationsreferent im Finanzamt Graz-Stadt.
Von dort trat er vor nunmehr acht Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Jahre-, ja jahrzehntelange Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen bestehen noch und werden gepflogen. Gab es doch Jahre, wo Erwin wirklich jeden steirischen Finanz- und Zollbeamten auch persönlich kannte.
Viele Aufnahmeverfahren wurden mit und über ihn abgewickelt, viele Personalakte waren ihm anvertraut und eine ganze Reihe mehr oder weniger hochrangiger Beamter erhielt den von ihm vorbereiteten Pensions-Bescheid.
Am 3. August 1974 führte Erwin seine Angela, geborene Schifko, in Graz vor den Traualtar.
Mit den Söhnen Rene und Alfred war das Familienglück bis 1980 gegeben.
Die "Mooskirchner-Zeit" - bis heute und hoffentlich noch viele Jahre:
Mitte der Siebziger Jahres des vorigen Jahrzehnts kamen Angela und Erwin durch einen Zufall ertmals mit Mooskirchen in "Berührung". Unter Arbeitskolleginnen sprach sich herum, dass hier interessante, kostengünstige Baugrundstücke angeboten werden.
Nach ersten Besichtigungen war die Entscheidung, so meinte Erwin jetzt, sehr rasch getroffen. In der Nähe des Zentrums, mitten im Grünen und nicht weit von den Arbeitsplätzen beider Ehepartner in Graz entfernt.
Anfang Juni 1977 fand die Bauverhandlung statt, wenige Zeit später fuhren erste Baugeräte auf und schritten zur Errichtung eines Wohnhauses im "neuen Teil Mooskirchens".
Seit 1982 ist Mooskirchen für Erwin und seine Familie der Mittelpunkt der Lebensinteressen.
Erwin, einem äußerst kommunikativen Menschen, so der Bürgermeister in seiner Gratulationsrede, schaffte sofort - fast über Nacht" - den Kontakt zu den Heimischen.
Vielleicht trug dazu auch bei, dass Erwin angesichts der Wetterverhältnisse zur Bauzeit sehr oft die Feuerwehr benötigte und so mit "gstandenen Mooskirchnern" Verbindung hatte.
Jedenfalls trat er kurze Zeit später dem Stocksportverein "ESV Eisfrei" als erstem Verein bei.
Einem unmittelbaren Nachbarn, dem leider verstorbenen Tischlermeister Hubert Ulrych, "verdankt" Erwin seine Mitgliedschaft im Männergesangverein. Dort war er als Nachfolger des legendären Josef ("Joschi") Wittmann bereit, den Verein gemeinsam mit Chorleiter Gottfried Gschier aus einer Talsohle zu neuem Leben zu verhelfen und ihn zu einem excellenten, nicht wegzudenkenden Kulturträger Mooskirchens zu formen. Durch nunmehr schon mehr als 30 Jahren!
Den Verantwortungsträgern in ÖAAB und ÖVP Mooskirchen bliebt das Interesse von Erwin, mit zu machen, zu helfen, nicht verborgen. Im Jahr 1985 kandidierte er auf Einladung des vormaligen Bürgermeisters Johann Trost erstmals für den Gemeinderat und gehört ihm ununterbrochen seither an. Der damalige ÖAAB-Ortsgruppenobmann Heinz Pitscheneder verstand es, Erwin mehr und mehr zur Mitarbeit zu bewegen; Max Welles und Franz Müller weihten ihn in die Geheimnisse des Fetzenmarktes und der Alteisensammlung ein. So gut, dass er Heinz Pitscheneder als ÖAAB-Obmann nachfolgen, in dieser Funktion geraume Zeit so erfolgreich wirken konnte, dass er noch heute gerne zum Mittun bereit ist und nach einem Kurzspiel von Christoph Schlagin in Monique Fitzko eine umsichtige Nachfolgerin als Arbeiter-Angestellten-Vertreterin zur Obfrau vorschlagen konnte..
Auf dieser kommunalpolitischen Ebene ist Erwin auch jetzt, 2021 als wertvolles Teammitglied um Bürgermeister Engelbert Huber mit hoher Loyalität dankenswert tätig.
Mit Gustav Braunendal, dem Mooskirchen auch unendlich viel zu verdanken hat, lieferte sich Erwin nicht nur ein freundschaftliches "Gefecht". Immer im Interesse der Mooskirchner Bevölkerung. Jedenfalls beerbte Erwin unseren geschätzten Mitbewohner Gustav, der den älteren Bewohnerinnen und Bewohnern Jahre hindurch beste Dienste tat, vor einigen Jahren als Seniorenbund-Obmann- Johann Reinprecht, damals und heute "Finanzminister" im Seniorenbund fand treffende Worte für die wertvolle Arbeit von Erwin.
In verschiedenen Ämtern agierte Erwin im Kameradschaftsbund. Heute ist er, wie Obmann Walter Hojas formulierte, eine ihm wesentliche Stütze als Obmann-Stellvertreter. Bei ihm sind viele, vor allem schriftliche und organisatorische Belange, sowie die Öffentlichkeitsarbeit in besten Händen.
Das von den genannten Vorrednern gezeichnete Bild über Erwins ehrenamtliche Tätigkeiten für Vereine wusste schlussendlich Bgm. Engelbert Huber in Worten fertigzustellen.
Er, seit bald vier Jahrzehnten von Erwin begleitet und unterstützt, sprach neben dem hier schon Ausgeführten auch das Interesse von Erwin an, zu Schi-Gymnastik zu laden. Ein Team zu formen, um mit Kindern in den Semesterferien auf der Wiedneralm deren Kenntnisse im Schifahren zu verbessern; einigen Kindern erste Begriffe beizubringen.
Schi-Meisterschaften wurden von ihm verantwortlich organisiert, auch die Ortsmeisterschaften im Stockschießen. Erwin und seinem Sohn Rene verdanken wir erste Schritte in Richtung Homepage.
Was, dürfen wir uns alle wirklich fragen, wären Mooskirchens "Botschaften nach außen" ohne tausende Bilder, die Erwin bisher zu möglichen und unmöglichen Tages- bzw. Nachtzeiten auf schnellstem Weg immer kostenlos, ehrenamtlich für die weitere Verbreitung in sozialen Medien erstellt, bearbeitet und zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.
Nicht unerwähnt darf die Bereitschaft Erwins bleiben, als Gemeinderat in Fachausschüssen mitzuwirken, da und dort auch als Obmann die Geschicke zu leiten. Erfolgreich, konsequent und ehrenamtlich.
In der Ortsgruppe der Gesinnungsgemeinschaft Volkspartei war und ist Erwin mit Spezialaufgaben betraut. Sein umfangreiches Wirken für die Öffentlichkeit lückenlos zu nennen, ist nicht möglich, meinte der Bürgermeister. Deshalb danke er für alle und alles, was Erwin in lobenswerter Loyalität mitgetragen und initiiert hat.
Sehr persönliche Worte der Anerkennung fand der Bürgermeister - auch seine Vorrednern - für das Verständnis und die Unterstützung durch Gattin Angela. Ohne dieses wäre vieles für die genannten Mooskirchner Organisationen nicht möglich gewesen. Kompliment, liebe Angela!
Dass die Mitglieder des Männergesangsvereins ihrem Obmann auch eine besondere musikalische Aufwartung machten, versteht sich.
Chorleiter Gottfried Gschier griff nicht nur zur Notengabel, diesmal auch zum Stift und verfasste folgenden Text zum Jubiläum:
"warum sind wir gekommen, heit Sonntag Nochmittog, wir haben es vernommen, dass (w)er Geburtstag hot,
wir sind heut geladen zu Schilcher, Schnaps und Bier, vielleicht bleibn wir bis morgn in d'Friah.
Lieber Erwin, du bist heute unser Jubilar, wir kennans kaum glaubn, bist a schon 70 Johr.
Nur ans wissma gwiß, so neben deiner liaben Frau, holt di jung vor allem der MGV.
Wir wünschen dir Gsundheit und a longes Lebn, vül Glück und vül Freid, vom Herrgott a den Segn.
Tua singan und bleib nou long Obmann vom Verein, und lod uns zu deim 80er wieda ein.".
Wie bei Gratulationen dieser Art üblich, wurden Geschenke in Form von Gutscheinen mit entsprechender Widmung überreicht. Gattin Angela wurde mit Blumenarrangements für ihr Entgegenkommen bedankt.
Erwin und Angela waren bei diesem Zusammentreffen im Gasthof "zum Treitlerwirt", Familie Steinberger, Kniezenberg geduldige, aufmerksame Zuhörer aller Grußwort-Redner.
Dann aber war Erwin am Wort.
Sichtlich überrascht über alles, was ihm bereitet wurde, skizzierte er seinen persönlichen Werdegang. Viel Platz widmete er dabei allem, was ihm in Mooskirchen zuerst bereitet wurde und er in den folgenden Jahren, wie zu hören war, mehr und mehr mitgestalten durfte.
Vielfach meinte er, sei es auch Zufall gewesen, dass er im öffentlichen Leben Mooskirchens Platz fand. Die schon genannten Persönlichkeiten - auch unser unvergessener Anton Rothschedl, der Erwin das Gemeindegebiet einige Male näherzubringen versuchte - haben in ihm vermutlich einen Mitstreiter entdeckt, der sofort begeistert war, seine Unterstützung zusagte und bis heute mitmacht. Weil es sein Leben ist, mit und für andere tätig zu sein.
Erwin vergas nicht, seiner Gattin Angela, seinen Kindern mit Familien zu danken; ehrende Gedanken galten auch seiner Schwiegermutter, die Jahre hindurch aufmerksame "Botschafterin" zwischen Vereinsfunktionären und Erwin war.
Im Laufe des Nachmittags wurden zu erstklassigen Köstlichkeiten des Treitlerwirts aus Küche und Keller viele Erinnerungen aufgefrischt, vieler Personen, die vorausgegangen sind, gedacht und den jüngeren Anwesenden mitgeteilt, wie und warum sich Entwicklungen in Mooskirchen ergeben haben.
Zusammenfassend ist den Ausführungen des Bürgermeisters beizupflichten, dass Erwin Wutte mehr als die Hälfte seines Lebens
dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben Mooskirchens
zur Verfügung gestellt hat.
Dafür danken wir sehr herzlich. Schön, mit dir viele Wege gegangen zu sein; ein Stück der Wege wollen wir dich noch begleiten, lieber Jubilar.
Zu deinem persönlichen Jubiläum herzlichste Glückwünsche.