09.07.2022, 60 Jahre Trinkwasser für Mooskirchen: eine Jubiläums-"WASSER"-Wanderung als Überraschung

Etwas mehr als sechs Jahrzehnte ist es aus, dass für damalige Verhältnisse mutige, entschlossene und beherzte Mitbewohner alles unternahmen, die Bewohner jung und alt mit

frischem Trinkwasser aus Quellen des Reinischkogel-Gebietes

zu versorgen.
Bis dahin, vielleicht erinnern sich noch einige, war die einzige Gelegenheit für Marktbewohner zu Trinkwasser zu kommen, sich eines Brunnens im Pfarrhof zu bedienen. Von dort wurde Wasser mehrmals täglich in Kannen und größeren Behältern in die einzelnen Haushalte gebracht. Für den menschlichen Genuss, für die Körperpflege und - auch mühsam - für das Waschen von Wäsche. Der Brunnen im Pfarrhof gab jede Menge Wasser, zu jeder Tages- und Nachtzeit, aber eben nur Kalt-Wasser. Und man war unheimlich dankbar, dass es diese öffentlich zugängliche Stelle gab, um zu Trinkwasser zu kommen.

Für den Markt Mooskirchen war eine Gruppe von Männern, mit dem eigentlichen "Motor" aller weiteren Tätigkeiten Fritz Schmiedel an der Spitze, gut unterstützt von Fritz Woitsch und Ernst Zweiger sehr engagiert. Die aus Stögersdorf um Josef Schmölzer, Fritz Eder, Franz Roll und andere waren zeitlich in der Umsetzung etwas voraus und hatten auch Bürger des Marktes - die Familien Hauswirth, Hochstrasser, Haider, Tanzer und Hoja, neben anderen - von ihrer Idee überzeugen können.
Jedenfalls wurde alles daran gesetzt, mit den Grundeigentümern in der ehemaligen Gemeinde Gundersdorf das Einvernehmen so erzielen zu können, dass dort in Quellen vorhandenes Wasser, dessen Bedeutung zu diesem Zeitpunkt nicht zu erkennen war, für die Versorgung vom Mooskirchen genutzt werden durfte.
Die Verfahren nach dem Wasserrechtsgesetz wurde nahezu alles über die Bezirkshauptmannschaft Voitsberg geführt. Es dürfte nicht einfach gewesen sein, zu Bewilligungen zu kommen. Dennoch gelang es, wenn auch unter ganz anderen Voraussetzungen, wie das heute der Fall ist.
Unabhängig ob das die Errichtung der Quellstube, die Ausweisung von Schutzgebieten oder alles rund um Transportleitungen anlangt.
Einen Schritt sind die genannten Persönlichkeiten nach dem anderen gegangen. Gottlob erfolgreich und in bestem Einvernehmen mit Grundeigentümern.

Alle, die als Anschlusswerber in Frage kamen, die Interesse hatten, mit frischem, hochwertigem Quellwasser versorgt zu werden, mussten selbst Hand anlegen, eine bestimmte Länge oder ein genau festgelegtes Ausmaß selbst graben oder graben lassen, damit die Leitungen auch verlegt werden konnten. Das gelang bestens, weil das Interesse aller sehr groß war und alle nur das eine Ziel verfolgten:

Quellwasser für den menschlichen Genuss in möglichst allen Haushalten.

Es ist, rückblickend gesehen, eine grandiose Leistung gewesen, alles ohne wesentliche technische Hilfen zu schaffen. Das Wasser gelangt in freiem Fall von der Quelle über den Hochbehälter in die einzelnen Haushalte. Leider war die Zeit damals noch nicht so fortgeschritten, dass die Lage der Leitungen auch eingemessen - also im Kataster "festgehalten" -, heute würde man sagen, digitalisiert wurde.
Mit viel Willen, mit Unterstützung aus allen nur denkbaren "Ecken" konnte das Werk einmal für's erste so vollendet werden, dass Trinkwasser im Markt war. Dass das auch bei jedem einzelnen Hauseigentümer, bei Mietern oder Pächtern zu Um- und Ausbauten (Wasserführungen für Küche, Bad und WC, für/in allen Rinder- und/oder Schweineställen, usw) führte, muss hier auch mitgedacht werden.
Im Großen und Ganzen sind Transportleitungen und alle Zusatzeinrichtungen noch so in Betrieb, wie das zu Beginn der 1960-Jahre geschaffen wurde. Dort und da erneuert, ausgetauscht und natürlich erweitert, weil sich die Ansprüche erhöht haben.
Dass auch für Hochbehälter, für Schieber und sonstige Betriebseinrichtungen Platz - sprich Grundstück/e oder Teile davon - benötigt werden, ist wohl auch klar. Auch diesbezüglich gab es, wie das Beispiel Familie De Cecco am Winterhof - heute Heinz Turk - bewies, rasch Einvernehmen und Zustimmung.

Der Wassergenossenschaft standen in den nunmehr mehr als 60 Jahren stets verantwortungsvoll tätige Persönlichkeiten vor - ehrenamtlich - wohlbemerkt:
Fritz Woitsch
Franz Higgersberger
Cyrill Podbreznik
Ing. Harald Mezler-Andelberg
Peter Fließer

Sie alle versahen bzw. versehen ihre Arbeit mit einem mehrköpfigen Ausschuss, der jeweils in Perioden von der Mitgliederversammlung gewählt wird. Aus der Mitte des Ausschusses werden dann Obmann, Obmann-Stellvertreter, Kassier und Schriftführer nominiert.

Nicht minder wichtig für die tagtägliche Versorgung, für den Betrieb überhaupt - vom Anschluss an das Netz bis hin zum Tausch des erforderlichen Wasserzählers - ist aber der WASSERMEISTER.
Da hatte man bisher mit
Ernst Zweiger
Peter Wieser

und Gottfried Gschier
excellent arbeitende Persönlichkeiten zur Verfügung, die ihre Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes "meisterhaft" auszuführen wussten bzw. wissen. DANKESCHÖN an alle.

Wissenswertes über 60 Jahre WG Mooskirchen


Viele technische, noch mehr gesetzliche Änderungen und Anpassungen waren in den letzten Jahren zu bewerkstelligen.
Ein durchaus mühsames Unterfangen, dem sich die Obleute mit ihren Teams aber immer gestellt haben. Ja, sie mussten das angesichts der übernommenen Verantwortung auch tun. Dort oder immer wo möglich, mangelte es an der Unterstützung der Marktgemeinde Mooskirchen nicht.

Und eben diese vielen Notwendigkeiten
auch optisch darstellen,
erläutern und
auf das Besondere, das Herausfordernde in allen Punkten hinweisen zu können,
haben sich Obmann Peter Fließer und sein Team entschlossen, alle Wasserabnehmer, Mitglieder und sonst Interessierte zu einer

Familien-WASSER-Wanderung

im Rahmen der Festveranstaltung "60 Jahre Wassergenossenschaft Mooskirchen" einzuladen.
Eine große Anzahl zeigte Interesse an diesem Angebot und fand sich am frühen Samstag-Morgen bei strahlendem Wetter am vereinbarten Treffpunkt "Josef-Tanzer-Sportanlage" - auch dorthin wird aus dem Netz der WG Mooskirchen geliefert - ein.
Nach einem ersten Willkommensgruß durch den Obmann traten die Anwesenden die Fahrt im Pölzl-Bus zum "Ursprung", der "Schmiedrippl-Quelle" in der ehemaligen Gemeinde Gundersdorf, an.
Die letzten Meter zur Quellstube mussten verständlicherweise zu Fuß zurück gelegt werden.
Dort und auf insgesamt 18 weiteren Kilometern bis nach Mooskirchen brachte
Obmann Peter Fließer
seine Überzeugung und Freude über Quellwasser für alle Mooskirchner zum Ausdruck. Sehr anschaulich erklärte er Einzelheiten, lud zum Schauen und dazu ein, das köstliche Nass dort auch zu kosten.
Diese Möglichkeit bot sich bis jetzt noch keinem der Anwesenden.
Viel Hintergründiges war so zu erfahren. Über das Einvernehmen mit allen Grundeigentümern - dankenswert waren auch einige von ihnen an diesem Vormittag anwesend -, über notwendige Ankaufsverhandlungen für Grundstücksteile, über die Zusammenarbeit mit Planer und Behörden und vieles andere mehr.

Der Weg zurück nach Mooskirchen wurde entlang der verlegten Transportleitungen - dort und da mit Zwischenstopp, weil einiges zu berichten war - zu Fuß genommen. Das machte den Mitgliedern erst so richtig deutlich auf welcher Länge, in welchen Bereichen unserer und der Nachbargemeinde sich das Leitungsnetz befindet. Da hatten die Gäste erstmals Kontakt mit Begriffen wie Windhag, Loreith, Rauchegg, Gersdorf, Rosenberg oder Edenberg, um bis zu den beiden Hochbehältern Am Winterhof zu gelangen.
Von dort weg war es noch interessant, auch die

moderne, zweckmäßige und für die Zukunft unerlässliche ÜBERGABE-Anlage am Schröttenweg,

in unmittelbarer Nähe der A2-Unterführung erklärt zu erhalten.
Sie hat schon jetzt besondere Bedeutung und wird künftig, mit Errichtung einer zusätzlichen Transportleitung gemeinsam mit der WG Stögersdorf-Mooskirchen aus dem Netz des Wasserverbandes Söding-Lieboch (an der Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projektes wird mit Hochdruck gearbeitet) der wichtige "Versorgungsknoten" sein.
Unweit dieser Übergabe-Anlage, auf dem gegenüberliegenden Grundstück im Autobahn-Knoten, befindet sich die Brunnenanlage, aus der ebenfalls Wasser bezogen und für die Versorgung verwendet wird. Um dieses Bauwerk mit allen Nebeneinrichtungen machte sich Obmann Cyrill Podbreznik in seiner Amtszeit sehr verdient.
Auf den letzten Metern von der Übergabe-Anlage bis zum Ausgangspunkt auf der Sportanlage wusste Obmann Peter Fließer noch sehr genau zu informieren, welche Überlegungen und Planungen der schon angesprochenen weiteren Versorgungseinrichtung zu Grunde liegen.


ein Schätzspiel für alle Mitglieder und Wasserbezieher

Froh und dankbar zeigten sich zum einen alle Mitglieder und Wasserbezieher, sehr anschaulich und "hautnah" Einblick in alle Einzelheiten erhalten zu haben.

Gleiches wissen auch die WG-Verantwortlichen zu sagen, weil sich doch eine große Anzahl interessiert gezeigt hat und jetzt Trinkwasser "anders als bisher" verwenden werden.
Nach der Einladung zum gemeinsamen Mittagessen stand noch die
Verlosung des SCHÄTZSPIELES
auf dem Programm.
Dabei waren Mitglieder eingeladen, die

Länge der Transport- und Versorgungsleitungen (18 km)

zu nennen. Aus allen vorliegenden Nennungen zogen 3 Glücksengerl die
Gewinner der Preise:
3. Preis - 25 m² Wasser (Gutschrift bei der nächsten Verrechnung:  Ida Herunter, Grießstraße
2. Preis - 50 m² Wasser:  Sigrid Leitner, Ringstraße
1. Preis - 75 m² Wasser:  Genoveva Klug, Raiffeisenplatz
Wir gratulieren herzlich.


Bürgermeister Engelbert Huber
war es übertragen, auf die Bedeutung der Wasserversorgung insgesamt, aus Anlass der Veranstaltung aber insbesondere auch

60 Jahre Wassergenossenschaft Mooskirchen

zu verweisen.
Er zeichnete ein Bild vom Beginn bis heute. Eines, das er in vielen Bereichen - auch als Funktionär - begleiten, betreuen und in so vielen Situationen unterstützen durfte.
Er nannte die im Bereich schon angesprochenen Persönlichkeiten und Grundeigentümer, ohne deren Entgegenkommen, Tatkraft und Mittun nichts möglich gewesen wäre. Die eigentlich dafür verantwortlich sind, dass alle Mooskirchnerinnen und Mooskirchner mit dem

hochwertigen Lebensmittel Wasser versorgt werden können;

an allen Tagen, rund um die Uhr.
Ereignisse der letzten Tage haben auch gezeigt, welche Verantwortung auf den Schultern eines Obmannes und der Ausschuss-Mitglieder lastet. Wie wesentlich die Vorarbeiten der ehemaligen Obleute und Verantwortungsträger war und wie notwendig es ist, Vorkehrungen für die Zukunft zu treffen.

Deshalb gilt allen, die Verantwortung trugen und sie jetzt zu übernehmen bereit sind,

besonderer Dank und höchste Anerkennung.

Ihnen, die sie noch dazu bereit sind, alle Arbeiten ehrenamtlich für andere, für Mitglieder und Wasserbezieher zu tätigen.
Das, diese großartig menschliche Einstellung hat sich seit mehr als 60 Jahren nicht geändert. Hoffen wir, dass es auch künftig Mitmenschen gibt, die das tun wollen.
Besonderen DANK sprach der Bürgermeister dem
derzeit amtierenden Obmann Peter Fließer
aus, der - das wurde in den letzten Stunden so spürbar und deutlich - mit Leidenschaft und Überzeugung seine Verantwortung wahrzunehmen bereit ist.
Am Ende seiner Ausführungen appellierte der Bürgermeister an alle Anwesenden, auch andere, über das Erlebte zu informieren und sie anzuhalten, mit dem uns geschenkten Lebensmittel "Wasser" sorgsam umzugehen.

Mit den Schlussworten eines sichtlich stolzen und zufriedenen Obmannes, seinem DANK für das zahlreiche Kommen, für die Unterstützung durch die Marktgemeinde Mooskirchen, den Bürgermeister persönlich, bei allen Kollegen der Wasserversorger (GF Martin Niggas, WG Stierhämmer u.a. war anwesend) und beim großartig mitarbeitenden Team des Ausschusses fand die Zusammenkunft ein nettes Ende.

"Vergelt's Gott"
sagen alle, denen diese Wanderung und damit sehr viel Hintergrund über das vielfältige Wirken in und mit der WG Mooskirchen ermöglicht wurde.


Medien wissen zu berichten ....

KLEINE ZEITUNG Weststeier:  Wasserwanderung: 60 Jahre Trinkwasser für Mooskirchen: Weiterer Versorgungsknoten geplant | Kleine Zeitung
WOCHE, Bezirk Voitsberg:   Jubiläums-Wasser-Wanderung: 60 Jahre Trinkwasser für Mooskirchen - Voitsberg (meinbezirk.at)