In den letzten zweieinhalb Tagen liefen Telefone zwischen Bad Tennstedt (mit unserem Feuerwehrfreund Rene Scharfenberg) - dem Feuerwehr-Freund Mischa aus der Ukraine - und der FF Mooskirchen mit ABI Josef Pirstinger heiß.
In jeder Phase informiert wurde auch Bgm. Engelbert Huber.

Anliegen der genannten Feuerwehr-Persönlichkeiten war es, die

Familien unserer ukrainischen Feuerwehr-Freunde

(wir haben sie bei internationalen Jugendlager-Zusammentreffen kennengelernt, auch in Mooskirchen begrüßen dürfen) so rasch als möglich aus der Schreckenslage ihrer Heimat in Sicherheit zu bringen. In Bad Tennstedt stehen bereits Wohnungen für "Flüchtlinge" zur Verfügung.
Allein dieses Unterfangen erwies sich mehr als schwierig.

Mischa, über ihn liefen alle Kontakte und Vorbereitungen, leistet derzeit natürlich Kriegsdienst und will das Land nicht verlassen. Seine Familie - Frau und Kinder - sowie eine weitere Mutter mit ihrem Kleinkind - 5 Jahre alt - sollten so rasch als möglich die Heimat verlassen.
Das gestaltete sich mehr als aufwendig; am Sonntagmorgen - 6. März 2022 - kamen sie frühmorgens in Mooskirchen an. Überglücklich, sehr müde war alles für sie im Landhof Lazarusvorbereitet. Bis hin zu einem stärkenden Frühstück hat Josef Pirstinger alles vorbereiten lassen.
Bgm. Engelbert Huber und die Marktgemeinde Mooskirchen erwiesen sich als großzügige Gastgeber und wollen damit auch so einen Akt der Solidarität und der Menschlichkeit setzen.

Nach kurzem Verweilen in unserm Rüsthaus, das auch dazu diente, sich mit Kleidung und ähnlichen Gegenständen - aus dem reichen Spendenschatz unserer Bevölkerung - "einzudecken" - traten unsere Freude mit Rene Scharfenberg und seinem Cousin die Reise nach Deutschland an.
Mögen sie dort vorerst einmal Ruhe finden und es ihnen gelingen, die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage auszublenden.

Der Kommandant unserer Freiwilligen Feuerwehr, Josef Pirstinger, hat mit seinem Team - allen voran Andrea und Manfred Schulz - erstklassige Arbeit geleistet und sich wirklich als ruhender Pol in sehr bewegter Zeit erwiesen.
Seinen eindrucksvollen Schilderungen und seinem Dank - hier jetzt veröffentlicht - ist nichts hinzuzufügen:

Liebe Feuerwehrmitglieder!  Werte Helferinnen und Helfer!
In den letzten beiden Tagen hatte ich emotionale Erlebnisse die ich in dieser Art noch nie erlebt habe.
Nach meiner Bitte an euch unsere Freunde aus der Ukraine mit Kleidung und Geld zu helfen ist eine Welle der Solidarität angelaufen die so nie und nimmer zu erwarten war. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bei euch bedanken.

Wie ist unsere Hilfe bei der Reise unserer Freunde abgelaufen.
Ina und ihre Cousine mit den 3 Kindern haben es ohne Auto von der Ukraine bis nach Chișinău (Hauptstadt von Moldavien) teilweise auch zu Fuß geschafft. In Chișinău wurden sie von einem Freund von Mani Schulz bis 150km vor die rumänische/ungarische Grenze gebracht. Mani Schulz, Rene Scharfenberg (Feuerwehrkamerad aus Deutschland) und sein Cousin haben beiden Familien in Rumänien geholt. Nach 24 Stunden und über 1500 km sind sie heute um 08.00 Uhr in Mooskirchen angekommen. Nach dem Frühstück sind sie gehen 11.00 Uhr Richtung Bad Tennstedt ( Erfurt ) abgereist. Eine weitere Fahrzeit von 8 Stunden und 750 km.

Nach dem Frühstück waren die beiden Familien im Rüsthaus und wir konnten ihnen Kleidung, Schuhe und Bargeld geben die ihr uns zur Verfügung gestellt habt. Das war ein Erlebnis welches ich nie Vergessen werde. Dankbarkeit und in den Kindergesichter Freude zu sehen war das Schönste was uns Feuermitglieder so getraue ich mir zu sagen je passiert ist.
Möglich war dies nur durch eure Hilfe. Ein großes Danke auch unserem Bürgermeister Engelbert Huber, der Familie Pölzl und Mani Schulz mit seinem Freund aus Rumänien.

Eines haben WIR diese Woche geschafft - 5 Menschen auf der Flucht das Leben ein wenig leichter zu machen. Dafür nochmals ein HERZLICHES DANKESCHÖN - Philipp und Sepp

"Vergelt's Gott"

einem Bericht unserer Feuerwehr können Sie alle Einzelheiten enehmen:
Hilfe für ukrainische Feuerwehrfreunde – Feuerwehr Mooskirchen (ff-mooskirchen.at)

Wir fügen hier zu allem schon Ausgeführten noch gerne hinzu, dass die Welle der Hilfsbereitschaft am Samstag-Nachmittag wirklich grenzenlos war, obwohl alle Informationen eher kurzfristig erfolgten. Einfach großartig, wie unsere Bewohnerinnen, Bewohner und Freude geholfen, sich von vielen Gegenständen gerne im Wissen "getrennt" haben, dass es einem sehr guten Zweck dient.

Genau das hat auch
Bgm. Engelbert Huber
zu einer Zusage von den Koordinator aller Hilfsmaßnahmen, ABI Josef Pirstinger, Samstag-Mittag spontan veranlasst, für Kosten, die bei Unterbringung und für Verpflegung im Landhof Lazarus anfallen, selbst und durch die Marktgemeinde Mooskirchen aufzukommen.
"Wir wollen, so der Bürgermeister, der persönlich auch einen namhaften Spendenbetrag für die Gäste zur Verfügung stellte, einfach Herz zeigen und mit allen Mitteln, auf allen Ebenen das Leid ein wenig mildern!"