20.05.2015, Seniorenbund: Pettau - eine Reise wert

Trotz schlechter Wettervorhersage nehmen 48 Mitglieder des Seniorenbundes Mooskirchen am

Maiausflug nach Ptuj (Pettau)

teil. Früher, als sie noch in der Spodnja Štajerska (Untersteiermark)  lag, hieß die Stadt Pettau.
Hinter jeder Hausmauer, nahezu hinter jedem Stein, liegt Geschichte. Bis zurück zu den Kelten, Slawen und Römern. Am 27. Juni 1862, wurde hier auch Johann Puch, der Gründer der Grazer Puch-Werke geboren. Ptuj ist die älteste Stadt des ehemaligen Herzogtums Steiermark, mit ca. 24.000 Einwohnern.
Der Marsch auf die Burg stellt einige Anforderungen, war der Weg relativ steil und mit sogenannten Murnockerl gepflastert. Nach dem Peruzzi-Portal erreichen aber alle den Burghof.
Jelka Mohorko führt kompetent und in perfektem Deutsch durch die imposanten Räume.
Zu Beginn sehen wir die traditionellen Faschingsmasken aus der Umgebung von Ptuj und der Gegend an der Drau, aus dem Hügelland der Haloze und von Slovenske gorice, besonders bekannt darunter sind Kurenti und Plüger.
Eine traditionelle Wehranlage stellt selbstverständlich mittelalterliche Waffen aus. Reich verzierter Ganzkörperharnisch, Lanzen, Bihänder und Kanonen waren in der ersten Abteilung zu sehen.


Danach
folgen interessante Musikinstrumente, auf denen Musikanten vor Jahrhunderten für Adel und Bürger gespielt haben. Verschiedene Instrumente der musikalischen Vergangenheit, die Präsentation wird durch Tonaufnahmen alter Musikinstrumente ergänzt.
Eine besondere Überraschung stellt der Fest- oder Rittersaal dar. Eine Sammlung von Gemälden, die alle orientalische Figuren darstellen. Hauptsächlich Türken, aber auch Indianer und afrikanische Menschen, von Künstlern aus Erzählungen von Reisenden 
hergestellt.

Hungrig geworden, führt uns Willi Pölzl gekonnt durch die engen Gassen zum Restaurant. Ein ausgezeichnetes Menü erfüllt alle Ansprüche, werden doch selbst gemachte Nudeln in echter Rindssuppe, Schweinsbraten mit Hendlkeule in Ptujer Saft und zum Abschluss Topfenpalatschinken von Bojan serviert.


Danach besichtigen wir im ältesten Weinkeller der Gegend wunderbar verzierte Weinfässer, deren Alter bis ins Jahr 1936 zurückgehen. Der älteste Teil des Kellers wird uns von Franc Brodnjak, der die Führung amüsant und kurzweilig gestaltet, geöffnet und Flasche aus dem Jahre 1917 darf man sehen, aber nicht angreifen.
Die Flaschen können gekauft werden, doch waren uns die Preise etwas zu hoch (je Jahrgang bis zu € 55.000 pro Flasche).
Ein Film über das neu auf den Markt gebrachte Produkt „Pullus“ wird uns auch gezeigt. Eine Weinverkostung schließt die Besichtigung angenehm ab.

Ein anstrengender, aber interessanter Ausflug bei strahlendem Wetter endet mit der Rückfahrt nach Mooskirchen, bei der Willi Pölzl noch eine Besichtigungstour durch Marburg, vorbei am ältesten Weinstock, einlegt.

Herzlichen Dank an alle genannten Führer, dem Gasthaus Pri Tonetu und unserem Fahrer Willi.


Erwin Wutte, Obmann und Reiseleiter