10.08.2014, Johann Schneebauer, vlg. Stürmi, Rauchegg - ein lebensfroher, vitaler 80er
Eine große, stets im Hintergrund wirkende, unheimlich agile und auch deshalb von der Gemeinschaft so sehr geschätzte Persönlichkeit unserer Gemeinde vollendete ihr 80. Lebensjahr:
Johann Schneebauer, vlg. Stürmi - Rauchegg
Dieser schöne, ehrenvolle Anlass bot willkommene Gelegenheit bei einer Familienfeier, die besten Glück- und Segenswünsche zum Ausdruck zu bringen.
Mehr noch, wie Bgm. Engelbert Huber in seiner Gratulation meinte.
Hans - wie man ihn gemein hin nennen darf - Schneebauer ist in Rauchegg geboren, aufgewachsen und hat sich diesen sonnigen Ort zeitlebens zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht.
In denkbar schlechten Zeiten, als weniger schon viel, ja sehr viel bedeutete, wurde der Knabe von treusorgenden Eltern erzogen. Der tägliche Schulweg war echte Mühsal, sehr weit und nur zu Fuß zu bewältigen. Alles überstand Hans Schneebauer, der Liebe zur Land- und Forstwirtschaft hatte. Eigentlich haben musste, weil anderes weder denk-, noch finanzierbar war. Und dennoch - vielleicht auch gerade deshalb - empfindet Hans Schneebauer "diese Zeiten" als sehr schön, einfach und doch bereichernd.
Der Jubilar Hans Schneebauer - heute noch höchst anerkannt und allerorten geschätzt - war schon in jungen Jahren weltoffen. Der nahm jede Herausforderung an und verschloss sich Neuerungen oder Modernisierungen niemals.
Er war einer, für den die Bezeichnung "Mann der ersten Stunde" wirklich gerechtfertigt verwendet werden kann.
Den - damals als Visionen bezeichneten - Ideen, Trinkwasser aus Quellen im Reinischkogelgebiet in die Marktgemeinde Mooskirchen zu bringen, stand er sofort mit großer Bereitschaft gegenüber.
Hunderte, ja wohl eher tausende Meter von Leitungen im freien Gelände konnten mit seiner Hände Kraft hergestellt werden. Da wie dort wusste man sich seiner Kenntnisse zu bedienen; Hans Schneebauer war - er ist es noch immer - einer, auf den man sich verlassen konnte; einer, der halt, was er versprach.
Ihm, neben anderen, verdanken wir das "feste Fundament" unter alle befahrbaren Wegen in der KG Stögersdorf. Robotleistungen waren Ende der 50er-Jahre vonnöten, um einigermaßen gut von Rauchegg nach Mooskirchen und zurück zu kommen. Für jene Grundeigentümer, die manuelle Dienste nicht verrichten konnten oder wollten, war Hans Schneebauer - wiederum mit anderen - zur Stelle, um alle Erfordernisse so erfüllen zu können, dass der Gesamterfolg nicht in Frage stand.
Neuen Entwicklungen stand Hans Schneebauer nie im Wege; auch nicht, als die Telefonie ins Land zog. Nach erstmals gemeindeöffentlichen Sprechstellen - im Falle Raucheggs beim Gasthaus "Gfangveitl" - waren interessierte und engagierte Mitbewohner bemüht, Telefongeräte auch in ihr Haus zu bekommen. Telefongemeinschaften waren bald gegründet. Hans Schneebauer war auch einer der Fortschrittlichen, die nicht nur behutsam auch Neuerungen zugingen, sondern auch manuell überall behilflich waren. Eine optimale Versorgung untereinander war so bald hergestellt.
Unzähligen Privatpersonen - vor allem in unserer Gemeinde - hat Hans Schneebauer Dienste bei landwirtschaftlichen Arbeiten, beim Hausbau, bei Holzschlägerungen (in diesem Zusammenhang gedenken wir dankbar auch an Johann Turk, der von Hans begleitet wurde) und so vielen - eigentlich - Kleinigkeiten, die in Summe aber vieles "ausmachten".
Verantwortung zu übernehmen; öffentliche und noch dazu ehrenamtlich, das war Hans Schneebauer auch bereit.
Zuerst als Gemeinderat in der ehemaligen Gemeinde Stögersdorf (unter dem legendären Bürgermeister August Tomaschitz), ab 1968 in der Marktgemeinde Mooskirchen (unter Bürgermeister Engelbert Huber sen. und Johann Trost).
Sein Wille, seine Bereitschaft, besonders aber seine Beliebtheit in der Bevölkerung waren ausschlaggebend, ihn auch mit der wichtigen und verantwortungsvollen Funktion eines Ortsvorstehers zu betrauen. Diese übte der Jubilar viele Jahre zur Zufriedenheit aller Beteiligten aus. Mit wertvoller und dankbarer Hilfe durch seine Gattin Stefanie.
Mit ihr schloß der Jubilar am 2. Juli 1957 in Ligist den Bund der Ehe. Sieben Kinder - fünf Mädchen und zwei Knaben - waren ihnen in den Jahren ab 1958 geschenkt. Alle haben ihren Weg gemacht; erfolgreich sind sie heute in verantwortungsvollen Positionen tätig.
Bei ihnen fand und findet unser Jubilar nach dem frühen Tod von Gattin Stefanie menschlich berührend Halt und Hilfe zugleich. Mit seinen Kindern, den ihm ans Herz gewachsenen Schwiegerkindern, zahlreichen Enkel- und einem Urenkelkind freut sich Hans Schneebauer Tag für Tag.
Diese Freude, die Geborgenheit einer großen Familie, die "rund um ihn" ist, ihn gerne in "ihrer Mitte" weiß, wie Bgm. Engelbert Huber treffend formulierte, möge Hans Schneebauer noch viele, viele Jahre gegönnt sein.
Eine Persönlichkeit, die nie laut, eher im Hintergrund, dafür aber umso wertvoller gestaltet, mitgearbeitet und große Dienste getan hat, ist und bleibt Hans Schneebauer.
Weit mehr als 100 Jahre - nimmt man alle öffentlich, freiwllig bekleideten Funktionen (die eines Sachverwalter eingeschlossen, als Bauernbundfunktionär, in Sparvereinen, etc.) zusammen - hat er sich in den Dienst der Allgemeinheit gestellt.
Herzlichsten DANK, lieber Hans Schneebauer!
Mögen dich angemessene Gesundheit und persönliches Wohlergehen noch lange begleiten - in unserer, in deiner Heimatgemeinde Mooskirchen.
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Die Familienfeier - im Kreise von Schwester, Kindern mit Anhang und Verwandten - wurde mit sehr interessanten Wortbeiträgen der Kinder und Schwiegerkinder nett und dem Anlass entsprechend gestaltet.
Da blieb, wie zu erfahren war, kein Auge trocken.
Humor ist eines der Lebenselexiere von Hans Schneebauer; wirklich zu recht!