04.11.2020, Josef Hochstrasser, Bgm.a.D. (83) - zu Grabe getragen

Unser Mitbewohner, Herr

Josef Hochstrasser, vulgo Kluagn

wurde am 29. Oktober 2020 im 83. Lebensjahr von dieser Welt abberufen.

SEIN LEBEN
Geboren am 24. April 1937
als eines von sieben Kindern in Weinberg, besuchte er die Volksschule in Launegg (Gemeinde Lannach) und übernahm im Jahr 1960 die elterliche Land- wie Forstwirtschaft vulgo Kluagn in Weinberg.

SEINE FAMILIE
Ein Jahr später, 1961, ehelichte er Hilde Bader vor Standes- und Pfarramt St. Stefan ob Stainz. Gattin Hilde gebar in den Jahren 1962 bis 1978 drei Kinder; Gerhard, Klaus und Renate.
Mit ihnen wurden auch mehrere Pflegekinder am Hof in Weinberg groß gezogen.

DER BAUER UND IMKER
Mit sehr viel Liebe und Ehrgeiz arbeitete der nun Verstorbene Bauer. Der Viehzucht, dem Ackerbau - insbesondere Ölkürbis und Mais - hatte er sich verschrieben. Auch der Imkerei, mit besonderen Erfolgen. Weithin gelangten die am Hof in Weinberg hergestellten, mehrfach prämierten Produkte. An viele Kunden wurde regelmäßig beispielsweise Honig, Kernöl, Schnäpse, etc. zugestellt.

SEHR KATHOLISCH
Tiefe Religiösität wohnte Josef Hochstrasser inne; regelmäßig besuchte er die heiligen Messen in der Pfarrkirche, brachte
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
in anerkennenden Worten beim Requiem zum Ausdruck. Er sprach auch von vielen Unterstützungen für die Pfarre und jene als Gönner der Dorfkapelle in Weinberg. Der Trauergottesdienst wurde mit vielstimmigem Volksgesang (an der Orgel Elvira Riedler) würdevoll gestaltet; so eben, wie es der Verstorbene gerne mochte.

MANN DER ÖFFENTLICHKEIT
Im Jahr seiner Betriebsübernahme, 1960, gehörte er, wie
Bürgermeister Engelbert Huber bei seinem Nachruf bemerkte,
jener Gruppe von Vorbildern an, die sich Gedanken um ständige und ausreichende Versorgung mit Trinkwasser machten. Er war bereit zur Mitarbeit, war Gründungsmitglied der Wassergenossenschaft Stierhämmer und gehörte dem Ausschuss unglaubliche 60 Jahre bis zum 7. April 2001 als Mitglied an.
Nach der Gemeinderatswahl 1965 wurde er zum

Bürgermeister der vormaligen Gemeinde Gießenberg

gewählt. Er war mit Sicherheit der jüngste aller dort agierenden Gemeindeoberhäupter, einer von 10 Personen im Zeitraum von rund 100 Jahren. Auch einer mit der kürzesten Amtszeit.
Man erzählt sich unter den älteren, lebenden Dorfbewohnern von seinen Mühen um eine geplante Regulierung der Kainach, um einen für Kinder erträglichen Schulweg - damals noch zu Fuß - zur näher gelegenen Volksschule Launegg in der Gemeinde Lannach. Der Weg zur Volksschule Mooskirchen wäre um ein Vielfaches länger gewesen; natürlich auch mit Risiken behaftet. In seine Amtszeit, von sehr kargen Einnahmen geprägt, wurden schon zuvor asphaltierte Gemeindewege instandgesetzt, etwa die Vatertierhaltung konsequent betrieben und galt es ihm als einem fleißigen, von Pünktlichkeit geprägten Menschen, bei vielen Terminen persönlich anwesend und verlässlicher Zuhörer oder Gesprächspartner zu sein. Der mit 1.1.1968 in Kraft gesetzten Zusammenlegung auch der von ihm geführten Gemeinde zur Großgemeinde Mooskirchen stand er anfangs etwas skeptisch, dann aber offen gegenüber und vollzog die notwendigen Beschlüsse mit Einstimmigkeit. Eine kurze aber sehr nachhaltige Amtsführung endete so nach erwähnt kurzer Zeit.
DANK und ANERKENNUNG
zollte der Bürgermeister dem Verstorbenen für all sein Tun, seine Umsicht und das Bemühen um alle Bewohner von Gießen- und Weinberg.
Viele Jahre hindurch unterstützte der Verstorbene die vorbildliche Arbeit seiner Gattin Hilde im Blumenschmuck. Zahlreiche Auszeichnungen in der Kategorie "schönster Bauernhof" geben davon Zeugnis, brachten viele Besuchergruppen auf den Kluagn-Hof und beweisen so intensivstes Bemühen bei Landes- und Ortsbewerben.

BEISETZUNG
Das, was an Josef Hochstrasser sterblich ist, wurde im Anschluß an das Requiem am Ortsfriedhof Mooskirchen beigesetzt.

Die geschilderten, vorbildlichen Leistungen nehmen wir, so der Bürgermeister, als Vermächtnis. Mit der Zusicherung, das Geschaffene nicht zu vergessen, gut in Erinnerung zu behalten und dem verstorbenen Bürgermeister außer Dienst stets ein ehrendes Gedenken zu bewahren.

"Vergelt's Gott";
Ruhe in Freude und Frieden!