31.10.2022, Gerlinde Hörmann - Ehrenbürgerin der Marktgemeinde Mooskirchen
Unsere Mitbewohnerin, die langjährige Leiterin des Chores "pro musica" und Mooskirchner Organistin
Gerlinde Hörmann
lud Familienangehörige (Tocher Sabine mit Erich, Tochter Karin mit Gerald, Enkel mit Partnern und Urenkel, Verwandte der Familien ihrer Brüder)
Freunde und Weggefährten zur
Feier ihres persönlichen Ehrentages
ein.
Im Rahmen dieser Feierlichkeit im Gasthof Steinberger, "Treitlerwirt", in Kniezenberg bei Mooskirchen war es möglich und mit den Töchtern vereinbart, die vom Gemeinderat der Marktgemeinde Mooskirchen zuerkannte höchstmögliche Auszeichnung zu überreichen.
Diesem Auftrag kam mit besonderer Freude
Bürgermeister
Engelbert Huber
nach.
Der Bürgermeister meinte dabei, dass Gerlinde - geborene Schabl -, die in Mooskirchen das Licht der Welt erblickte, zeitlebens
für Mooskirchen, mit Mooskirchnerinnen und Mooskirchner tätig war,
das kulturelle im Markt und darüber hinaus entscheidend geprägt
und umsichtig gestaltet hat.
Dazu war in dieser Form und dem über Jahrzehnte doch gewaltigen Umfang noch niemand bereit. Außer Gerlinde stellte sich niemand in diesem Ausmaß seit den späten 1960er-Jahren ehrenamtlich, aus eigenem Antrieb, mit grenzenlosen Visionen und Ideen zur Verfügung.
Gerlinde's Leben und Wirken
Nach dem Pflichtschulbesuch begann die am 31. Oktober in Mooskirchen geborene Gerlinde 1956 die Lehre als Einzelhandelskauffrau beim Gemischtwarenhändler Engelbert Huber, legte die Gehilfenprüfung ab und verdiente sich dann in einem Schmuck- und Juweliergeschäft in Graz.
Am
25. Jänner 1962
führte Gatte Johann seine Gerlinde vor den Traualtar. Dem Ehepaar wurden die Töchter Sabine und Karin bis 1963 geschenkt.
Im Jahr 1968 wurde mit der Errichtung des Eigenheimes auf elterlichem Grundstück Rainwiesen begonnen und aufgrund der Schaffenskraft von Gatten Johann, einem gelernten Maurer, raschest fertiggestellt.
Nach bzw. zu Zeiten der Kindererziehung war Gerlinde einige Jahre hindurch im Handel in Mooskirchen und anderen Orten tätig.
Nie aber vergaß die musikalisch "erblich vorbelastete Mooskirchnerin" auf die ihr ans Herz gewachsene kulturelle Arbeit, auf Musikerziehung und –unterricht. Vater Karl war Jahrzehnte der Inbegriff für Blas- und Streichmusik, auch für Chorgesang in Mooskirchen. Zuerst allein, später mit bester Begleitung und Unterstützung durch seine Söhne Karl und Fritz.
Ab dem 6. Lebensjahr wurde Gerlinde Klavierunterricht ermöglicht. Unter anderem bei Prof. Karl Haidmayer und Mercedes Reinisch am damaligen Konservatorium in Graz. Das zu erreichen war nur möglich, weil ihr Nachbar Josef Tanzer - ein späterer Musik im Opern-Orchester Graz - schon einen Roller sein Eigen nannte und damit die Fahrtstrecke zu überwinden war. Zudem, so die Jubilarin, war beruflich jeder Donnerstag-Nachmittag dienstfrei und damit optimal für den erträumten Musikunterricht.
Zum gegebenen Zeitpunkt dann Kirchenmusikstudium an der Kunstuniversität Graz, weiters Orgel, Gesang, Chorleitung und Tonsatz.
So bestens ausgebildet stand einer
Aufnahme als Klavierlehrerin und Korrepetitorin an die Musikschule der Stadt Köflach
im Jahr 1981 nichts im Wege. Bis zum Jahresschluss 2005 hat Gerlinde Hörmann dort wertvollste Dienste geleistet, vielen jungen und junggebliebenen Musikinteressierten Unterstützung im Einzel-, im Ensemblespiel geboten und mit beigetragen, dass Wettbewerbe bis auf internationale Ebene von ausgezeichneten Musikschüler/innen (etwa die Geschwister Irina und Silvia Vaterl als Klaviervirtuosinnen mit großartigen Erfolgen im In- und Ausland durch viele Jahre - um nur beispielhaft zu bleiben) möglich wurden.
Daneben leitete Gerlinde Hörmann mehrere Chöre und Ensembles im Bezirk Voitsberg, steht sie seit nunmehr etwas mehr als 36 Jahren dem Chor „pro musica“ Mooskirchenvor und hat ihn zu einem national wie international anerkannten Klangkörper geformt. Unzählige Eigenkonzerte, Mitwirkungen und Mitgestaltungen mit prominenten Dirigenten (an der Spitze wohl Fabio Luisi, mit dem es mehrmals zu gemeinsamen Aufführungen vor Ort und im Ausland kam) wurde auf diesem Wege mit und durch Gerlinde Hörmann möglich.
Als Organistin ist Gerlinde Hörmann in der Pfarre Mooskirchen unentbehrlich geworden.
Gleiches galt früher aus Sicht ihrer Kinder und der fünf Enkelkinder, denen sie immer und überall – privat, vor Jahren noch als Chauffeur in so vielen Fällen oder dann, wenn es gilt, musikalisch tätig zu werden – wertvolle Stütze und Hilfe war.
Vielen eher unbekannt ist Gerlinde als Komponistin. Ihrem Schwerpunkt für geistliche und weltliche a-capella-Chorliteratur für gemischte Chöre, für Kinder- und Jugendensembles frönt sie auch jetzt noch, wenn Lust und Zeit Gelegenheit bieten. Sagen wir ruhig auch Notwendigkeit, wenn es gilt, Vertonungen von Texten (Wilhelm Busch u.a.), kleineren Musikstücken für verschiedene Instrumente oder anderes kurzfristigst umzusetzen.
Oder wenn es ihr blitzartig gelingt, zu etwaigen Ausführungen bei Anlässen, auch Gottesdiensten, die passenden Melodien dem gerade von ihr "bedienten" Instrument zu entlocken. Da zeigt sie ihr außergewöhnliches Können, ist flexibel ohne Ende und erfreut sich immer wieder, wenn Zuhörer "mitbekommen", welche Melodien gerade wieder ver- oder erklungen sind.
Gerlinde Hörmann, die seit dem überraschenden Tod von Gatten Johann am 7. April 1993 verwitwet ist, war und ist auch für ihre Großzügigkeit bekannt. Sie gab und gibt Vertonungen sehr oft freundschaftlich weiter; unter anderem auch für high-school-choirs in Amerika.
Die ungemein Kulturengagierte, so Bgm. Huber, meinte über sich schon vor einiger Zeit, dass „der Kopf und die Schubladen noch voll mit Entwürfen sind, die hoffentlich bald einmal geordnet sein werden!“.
Mooskirchens Kulturleben profitiert
in hohem Maße und zu gutem Teil von umfassenden Aktivitäten durch Gerlinde Hörmann. Es ist nicht übertrieben, wenn eben sie maßgeblich beiträgt, dass Mooskirchen als Kulturmetropole des Kainachtales bezeichnet wird.
Seit der fertiggestellten Ortsgestaltung - so ab dem Jahr 2003 - mit der Konzertreihe „KIMM – Kultur im Markt Mooskirchen“, die damals mit dem Kirchenkonzert „Stimmiges zum Jahreswechsel 2008“ bei Beiträgen von Harald Fripertinger, Flöte – Gerlinde Hörmann, Orgel, Klavier und Cemballo – Karin Stadtegger, Sopran einen fulminanten Start erfuhr. Viele weitere folgten. Fanden regelmäßig statt und werden demnächst wieder "aufleben".
Das weithin bekannte Vocalensemble "MOOSCANTO" darf als "Kind" von Gerlinde bezeichnet werden. Da "bahnt" sich eine CD - vielleicht auch ein Geburtstagsgeschenk - an, ist zu vernehmen.
Gerlinde liebte und liebt alles rund um "Fasching". Da ist sie in ihrem Element, hat immer Humorvolles auf ihren Lippen, noch mehr in ihren Fingern, die - fast meinte man - "zaubern" können und Töne hervorbringen, die gute, ja beste Stimmung vermitteln. Sie war es, die zu Veranstaltungen rund um Aschermittwoch und Faschingdienstag animierte, ebenso zur Feder griff, wie für die passenden Melodien sorgte.
In den letzten beiden Jahren musste die kulturelle Arbeit auf ein Minimum reduziert werden. Das war - nur zu verständlich - gar nicht im Sinne unserer Jubilarin. Ermöglichte aber, kürzer zu treten, geistig alles vorzubereiten, was Gerlinde mit Chor und Musikern demnächst präsentieren möchte.
Ein mehr als gelungener Start nach Corona fand mit dem Kirchenkonzert unter Mitwirkung von David Mc Shane zur Freude der Akteure wie des Publikums statt.
Es ist aber auch Tatsache, so der Bürgermeister, dass es niemand außer Gerlinde gelungen ist, regelmäßig eine Vielzahl an Gästen zu jeder ihrer Veranstaltungen nach Mooskirchen zu bringen. Oder, anders ausgedrückt, kaum ein Kulturverein war außerhalb Mooskirchens mehr gefragt als der, den Gerlinde Hörmann leitet.
In Anerkennung dieser hier nur auszugsweise geschilderten Leistungen, so der Bürgermeister, hat der Gemeinderat der Marktgemeinde Mooskirchen in seiner Sitzung vom 27. September 2022 den einstimmigen Beschluß gefasst,
Frau
Gerlinde Hörmann zur EHRENBÜRGERIN der Marktgemeinde Mooskirchen
zu ernennen.
Der Urkundentext - siehe hier angefügtes Bild - wurde Gerlinde Hörmann und allen Anwesenden zur Kentnnis gebracht.
Der Bürgermeister überreichte die handgeschriebene Ehrenurkunde und ein Präsent der Marktgemeinde Mooskirchen zum hohen Festtag mit allen guten Wünschen
für Gesundheit, Kraft und weiterhin viele musikalische Ideen
zu ihrer eigenen und zur Freude der Musikbegeisterten.
Mögen es noch viele schöne Begegnungen mit der Jubilarin werden, die immer gut gelaunt, mit viel Humor durchs Leben ging und noch gehen möge.
Diesen Wünschen schlossen sich auch Vbgm. Alois Schalk - er erwies sich als Rosenkavalier - und der Bezirksobmann des Chorverbandes, Erwin Wutte, an.
Viel Freude, alles Gute und Gottes reichen Segen!
Dass es sich die Jubilarin nicht nehmen ließ, ihren Charme zu vermitteln, ist wohl zu verständlich.
Mit Herz und Hirn hat sie dargeboten, hat sich mit Gesang und netten Texten von ihrer besten Seite gezeigt.
Alle, die mit ihr feierten, waren der einhelligen Meinung,
Gerlinde hat Musik in ihre Wiege gelegt bekommen.
Daneben wusste die Jubilarin noch einige Schmankerl aus ihrer Lehrzeit bei Huber's zu erzählen. Sie verriet auch, was sie veranlasste, die Lehre in Mooskirchen zu absolvieren und nicht eine weiterbildende Schule zu besuchen. Zum einen war der freie Donnerstag-Nachmittag sehr verlockend und andererseits hatte sie auch am Samstag zu arbeiten. Damit war sie von dem ihr nicht sehr behaglichen Reinigen des Gehweges und der damals noch nicht staubfreien Straße vor dem Wochenende befreit. Und, so Gerlinde, sie bereute nichts.
Musik ist auch ihren Töchtern auf den Leib geschrieben. Was das insbesondere für Tochter Karin bedeutet, wurde an diesem Abend gleich einmal unter Beweis gestellt.
Zu Gitarren-Begleitung durch Gatten Gerald hat sie ihrer Mama in Vers-Form eine mehr als nette gesangliche Aufwartung gemacht. Lebhafter Beifall und dort, wo möglich, im Refrain, auch die eine oder andere stimmliche Unterstützung, fehlten nicht.
Wenn das Sprichwort "Feste soll man feiern, wie sie fallen" Bedeutung hat, für Gerlinde Hörmann trifft man damit "den Nagel auf den Kopf".
Geschätzte Ehrenbürgerin, liebe Gerlinde:
herzlichste Glückwünsche zu deinem Festtag.und Freude mit der ausgesprochenen Anerkennung!
und das meint unsere Ehrenbürgerin am Tag danach ...
Dese Zeilen langten am Feiertag-Abend beim Bürgermeister ein:
Sg. Hr. Bgm. Engelbert!
Noch ganz überrascht und gerührt über meine Auszeichnung
"Ehrenbürgerin" der Marktgemeinde Mooskirchen
,bedanke ich mich;
bei Dir, Hr. Bgm.Huber, sowie Vizebgm. Alois Schalk, Sängerbund-Obmann Erwin Wutte und allen Gemeindevertretern für die erwiesene Ehre.
Ich nehme die Verleihung sehr gerne an, vor allem; weil alle meine kulturellen Beiträge auch wichtig für meine eigene Seele sind:
Umso schöner, wenn man damit auch anderen Menschen Freude bereiten kann!
Danke - und so Gott will; folgen noch einige "Taten" !!!
Liebe Grüße Gerlinde Hörmann
Pressestimmen ....
Woche Voitsberg - der Bericht https://www.meinbezirk.at/voitsberg/c-leute/die-ehrenbuergerin-der-marktgemeinde-mooskirchen_a5688388
Kleine Zeitung Weststeier - 02. November 2022; zum Bericht gelangen Sie hier