17.04.2022, OSTERSONNTAG in Mooskirchen - "Maschta-Singen"

In der Osternacht haben viele Pfarrbewohner die Feier der Auferstehung miterlebt. Am Morgen des Ostersonntags fanden sich viele Damen und Herren zum

„Frühamt“ in der Pfarrkirche

ein.
Mit dem bekannten Kirchenlied „Der Heiland ist erstanden“ wurde ein feierlicher Beginn der hl. Messe gesetzt. In der Predigt sprach der Herr Provisor vom Miteinander. Von schauenden und staunenden Personen, die ihren Augen nicht trauten, weil der Leichnam aus dem Grab entfernt war. Und ebenso Schauende sind wir. Die wir hin schauen auf alles, was sich regt bewegt. Auch jene, die dem anderen helfen, ihn aufrichten und mit ihm leben wollen.

Spätamt.            

Nach dem Einzug aller Maschta-Gruppen – die Vortragskreuze bleiben im Altarraum bis Christi Himmelfahrt aufgestellt – feierte Provisor Mag. Wolfgang Pristavec mit sehr vielen Besuchern das „Spätamt“.
An diesem Sonntag im dankbaren Gedenken an den unvergessenen Franz Zach, der auch viele Jahre die Prozession anführte und das schön mit Blumen und Kerzen geschmückte Vortragskreuz nach Mooskirchen brachte.


Maschtaprozessionen

Im Anschluss an das Frühamt war es nach zwei Jahren wieder möglich, die

Maschta-Prozessionen

zu bilden.
Am Marktplatz versammelten sich viele PfarrbewohnerInnen, um den Einzug der Marterprozessionen mitzuerleben.
In den Dörfern bzw. Ortsteilen Stögersdorf, Fluttendorf, Klein-Söding und Groß-Söding (der Gemeinde Söding – Sankt Johann) kamen die BewohnerInnen so gegen 8h zusammen, formierten sich zum Gang nach Mooskirchen.
Im Markt angekommen, finden sie sich bei ihren Sammelplätzen ein:

  • Stögersdorf – bei der „alten Post“, jetzt Wirtschaftshof
  • Fluttendorf – beim „Krampl-Marterl“ am südöstlichen Ortsende, in der Parkstraße
  • Groß-Söding – am neuen gemeinsamen Treffpunkt mit
  • Klein-Söding – am Parkplatz nahe der Mittelschule

Dort ist „Stärkung“, mit geweihtem Osterbrot und – noch mehr – in flüssiger Form vorbereitet.
In diesem Jahr war sehr genau festgelegt, um allen doch noch geltenden Corona-Schutzmaßnahmen in der Pfarrkirche zu genügen, wie der Rundgang um die Kirche, das Betreten und Verweilen dort möglich sind.
In Fortsetzung jener Reihenfolge, mit der man 2019 geendet hatte, war das Eintreffen für die erste Gruppe um 9:00 Uhr am Kirchplatz vereinbart.
So folgte der Gruppe aus „Klein-Söding“ jene aus „Groß-Söding“. Die imponierend starke Gruppe der „Stögersdorfer“ fand sich ebenso pünktlich ein, wie alle, die aus „Fluttendorf“ zur Pfarrkirche kamen.

Eine gewaltige Menschenmenge füllte so in kurzer Zeit den Marktplatz. Schöner, traditioneller Gesang und das Beten der Damen vermittelten wieder Eindrücke, wie man sie in den letzten beiden Jahren leider nicht hören konnte.
Gut, dass auch die äußeren Bedingungen die Feier des Ostersonntags in jener Form ermöglichten, wie das Generationen zuvor schon immer gegönnt war.

Wissenswertes zum Maschta-Singen:  
das kirchliche Brauchtum des „Maschta-Singens“ – die volkstümliche Ausdrucksform für MARTER – wird in dieser Form seit Jahrhunderten ausgeprägt, mit 4 Gruppen aus der Marktgemeinde Mooskirchen und der ehemaligen Gemeinde Söding, nur noch in unserer Pfarre gelebt. Mit Gesang der Männer (seit Mitte der Siebziger Jahre singen auch die „Fluttendorfer“ wieder) und dem begleitenden Gebet der Frauen.
Sehr pünktlich, wie es sich in den letzten Jahren eingebürgert hat, kamen diesmal die STÖGERSDORFER als erste Gruppe auf den Marktplatz. Sehr viele Jugendliche waren zu sehen, die Riege der Vorsänger verjüngst sich von Jahr zu Jahr. So ist man für die kommenden Jahre entsprechend vorbereitet. Kurz darauf, die Stögersdorf hatten nach dem Rundgang schon das Gotteshaus betreten, machten sich die FLUTTENDORFER mit schönen, wohltemperierten Stimmen „bemerkbar“. Mit etwas zeitlicher Verzögerung folgten dann die Dorfschaften aus Klein- und Groß-Söding.  Alle Dorfschaften gingen, wie schon zuvor ausgeführt, den Weg um die Pfarrkirche und setzten durch ihren Kreuzträger dann in der Pfarrkirche am vorgesehenen Platz das blumen- und kerzengeschmückte Vortragskreuz ab.
Wie immer stimmte die männliche Bevölkerung in den von Vorsängern gesungenen Text - aus Aufzeichnungen vor vielen hundert Jahren - ein; die sie begleitenden Damen beteten den Rosenkranz.


Kleine Zeitung online - 17. April 2022

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/weststeier/6127091/Altes-Brauchtum_Nach-zwei-Jahren-Pause-war-wieder-ein#image-Das-Maschta-Singen-2022-in-der-Pfarre-Mooskirchen_1650222503563687