30.12.2020, Weißstörche in Mooskirchen: Quartier neu geschaffen - ganz schnell noch dazu

Etwa zwei Monate sind vergangen, seit dem Bürgermeister von der Naturschutzbehörde - Abteilung 13, Amt der Stmk. Landesregierung - offiziell mitgeteilt wurde, dass das am Rauchfang des "Steghafner-Hauses" im Markt seit Jahrzehnten angebrachte

Storchennest

entfernt werden soll und ein neuer Standort gesucht wird.
Wenngleich eine Zuständigkeit beim Bürgermeister nicht gegeben wäre, hat Engelbert Huber sofort entsprechende Kontakte gepflogen, einen neuen Standort zu finden.
Neben dem
Fachexperten der Landesregierung, Mag. Michael Tiefenbach,
waren auch
der örtlich zuständige Storchenbetreuer Josef Haberl
und
der Leiter der Storchenstation Tillmitsch (https://www.der-storchenvater.com/), Helmut Rosenthaler.
zu Besichtigungen nach Mooskirchen geladen.
Verschiedene Möglichkeiten wurden in Augenschein genommen, ein idealer Standort nach Ansicht der Fachleute aber noch nicht gefunden. Das Ideal wäre  ein Platz möglichst nahe dem derzeitigen Standort, auch in annähernd gleicher Höhe. Erfahrungen zeigen nämlich, dass neue Standorte nur angenomen werden, wenn sie nicht wesentlich weit vom bisherigen entfernt sind.
Die Suche war vor einigen Wochen - nach neuerlicher Befassung von Mag. Michael Tiefenbach - vorerst einmal mit einem Platz der im Eigentum der rk. Pfarrpfründe steht, erfolgreich. Der Vertreter der Grundeigentümerin vor Ort, Provisor Mag. Wolfgang Pristavec stand dem Projekt wohlwollend und aus Überzeugung gegenüber, der Fachmann meinte, einen besseren nicht finden zu können.
Die danach eingeholte Zustimmung über die Liegenschaftsverwaltung der Diözese Graz-Seckau "mündete" in einem Pachtvertrag mit der Marktgemeinde Mooskirchen, der vom Gemeindevorstand kurzfristig einstimmig genehmigt wurde.

Die Umsetzung des Projektes war eigentlich für die nächsten Wochen - auch unter Beiziehung der Kinder aus Kindergarten und Volksschule - gedacht. Allein die Situation Corona, notwendige Schutzmaßnahmen und die lange Abwesenheit der Kinder (in der Schule, im Kindergarten anwesend um den 18.1., dann stehen bald Energieferein vor der Türe, ...) machte diesen Plan überraschend zunichte oder einfach nicht so umsetzbar, wie das noch Anfang Dezember möglich schien.
Bgm. Engelbert Huber legte deshalb im Einvernehmen mit den Storchenexperten und Besprechung mit den eigenen Mitarbeitern (allen voran Reinhard Scahntl) eine andere Vorgangsweise fest. Und mit den Kindern gibt es eine Alternative, die am Ende des Berichtes dargestellt ist.

Die Lieferung eines notwendigen, mindestens 12 m hohen Mastes - er ist aus Kiefernholz in der Steiermark hergestellt - war innerhalb weniger Tage zwischen Weihnachten und Jahreswechsel zugesichert.
Der feuerverzinkte "Unterbau" für das eigentliche Storchennest - eine Schlosserei aus der Südsteuermark fertigt sämtliche Gegenstände regelmäßig an - war lagernd und damit auch sofort verfügbar.
Geeignete Betonfundament-Fertig-Teile, die aus statischen Gründen notwendig sind, waren bald angeliefert. Firma Turk hat sie dankenswert kostenlos zur Verfügung gestellt.

So stand der Umsetzung des Projektes mit Errichtung einer

neuen "Heimat" für Weißstörche in Mooskirchen

am 30. Dezember 2020 nichts im Wege. Auch, weil Reinhard Schantl in bewährter Art bestens koordinierte, von allen erforderlichen Materialien bis hin zu jenen Personen, die zur Hilfe bereit waren.

Nach genauer Festlegung des Aufstellortes durch Provisor Mag. Wolfgang Pristavec und Bgm. Engelbert Huber führte
Michael Modersbacher, Fa. Erdbau Mike,
in bewährter Art, mit exakter Führung seines Baggers, die Aushubarbeiten durch. Die von ihm ausgeführten Arbeiten wurden allesamt kostenlos getätigt - vielen DANK.
Erforderliche Vorbereitungen am Holzmast mit Bohren der Durchführungen für Befestigungsschrauben wurden durch
Anton Matlas sen. und Anton Matlas jun. (dem Jungunternehmer verdanken wir auch den Transport des Mastes von Frohnleiten nach Mooskirchen)
in einer Perfektion ausgeführt, dass das Zusammenstellen und Fixieren der Fundamente mit dem Mast innerhalb von wenigen Minuten möglich war.

In der Zwischenzeit fertigten
Helmut Rosenthaler und Josef Haberl
das eigentliche NEST mit Heu und verschiedenem Astwerk bzw. Naturteilen an. Mit einem Durchmesser von gut 2 Metern. Die beiden Herren haben bei diesem Herstellen ihre eigene Technik entwickelt, machen das mehrmals im Jahr an verschiedenen Orten und erklärten auch sehr genau, warum die Ausstattung des Nestes eben in dieser Form und nicht anders notwendig ist. Es soll ein bequemes Nest für Weißstörche, die hoffentlich im März 2021 wieder nach Mooskirchen kommen, sein. Das gerne angenommen wird. Für die Unterbringung und die Nachzucht von jungen Störchen. Beide Storchenfachleute sind ganz sicher, dass das Nest "Verwendung finden" wird.
Nach etwa zweieinhalb bis drei Jahren ist eine Reinigung des Nestes unbedingt vorzunehmen, meinte Helmut Rosenthal. 
Die Befestigung des Nestes am Mast wurde mit speziell angefertigter Eisenkonstruktion vorgenommen - auch wieder in ganz kurzer Zeit.

Nach knapp zwei Stunden Arbeit war der Mast so aufgestellt wie man es sich gewünscht hatte. Die Lage noch ganz genau, nach / aus allen Richtungen "eingeschaut". Die Wiederherstellung des ausgehobenen Bereiches war dann nochmals Arbeit für Mike - Michael Modersbacher. Der allen zeigen konnte, wie großartig er sein Gerät zu bedienen versteht.

Die Freude über ganz wichtige Arbeiten für die Erhaltung und Pflege von Weißstörchen wurde beim anschließenden Mittagessen, zu dem Bgm. Engelbert Huber mit Köstlichkeiten aus dem Hause Draxler geladen hatte, in Anwesenheit aller Beteiligten sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.
Der Bürgermeister dankte für dieses beispielgebende Zusammenwirken und das gemeinsame, rasche Tun bei nicht unbedingt gutem Wetter, in den letzten Tagen eines "alten Jahres".
Übereinstimmend war zu bemerken, dass alle Hilfen gerne gegeben und quasi als Selbstverständlichkeit gesehen werden.
DANKE an alle, die mitgeholfen haben.

Mooskirchen hat wieder einmal gezeigt und bewiesen, dass Zusammenarbeit und Zusammenwirken nicht Worthülsen sind; dass das mit Tun und Hilfe erfüllt wird.
Mag. Michael Tiefenbach hat das bei seinem Besuch in Mooskirchen mit folgenden Worten beschrieben: „es spricht für Mooskirchen, dass rasch eine Entscheidung gesucht wurde, bei der Pfarrer und Bürgermeister Herz zeigten!“.

Und.
Weil die Mithilfe und die Mitwirkung der Kinder bei der Errichtung des neuen Nestes nicht möglich war, veranstalten wir gemeinsam mit den Storchenexperten in der ersten Jahreshälfte 2021 - sobald es die Umstände zulassen - ein großes STORCHENFEST.
Da gibt es alles Wissenswerte über Störche, Fahrten mit dem Storchen-Express und viesles andere mehr!